Seit etwa dreißig Jahren sind Stiftungen wieder modern. Und alle Medien propagieren dieses bürgerliche Engagement. Was kaum jemand weiß: Stiftungen waren vor vielen hundert Jahren schon mal sehr modern. Aber fast alle dieser Stiftungen - die damals (zumeist im 16. und 17. Jhd.) "Gott zu ehren" auf christlich-gemeinnütziger Grundlage gegründet wurden - sind inzwischen erstaunlicherweise insolvent. (!) Und das obwohl Vermögen eigentlich die Tendenz hat, sich selbst zu mehren. Die Insel Manhattan z. B. haben die Holländer den Indianern für 24 Dollar abgekauft. Aber hätte man diese 24 Dollar damals zu 6 Prozent angelegt, dann würden diese 24 Dollar ziemlich genau dem entsprechen, was Manhattan heute wert ist, nämlich einige hundert Milliarden Dollar. (Samuelson, Economics) Wie kann also einerseits (in den USA) aus 24 Dollar des 17. Jhds. ein Vermögen von einigen hundert Milliarden werden und andererseits aus z. B. einem (heute ja immer noch existierenden) Hamburger Grundstück des 16. Jhds im Werte von damals 1500 Hamburger-Silber-Mark ein Vermögen von 0 (in Worten: null) werden? Darüber scheint sich erstaunlicherweise bislang niemand vor mir Gedanken gemacht zu haben.
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