Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Frage, welche Gründe für seine Entfremdungstheorie und daraus resultierende "Tragödie der Kultur" Georg Simmel eruiert. Um die zentralen Problemhorizonte im Kultivierungsaggregat zu verstehen, müssen zunächst die Bedingungen der Begrifflichkeiten "Kultur", "Kultivierung" und schließlich "subjektive Kultur" und "objektive Kultur" ermittelt werden. Eine soziokulturelle Kontextualisierung gewährleistet das Verständnis für Georg Simmels kulturkritische Philosophie, deren Hauptträger - nämlich die Verselbständigung der Mittel zu Zwecken, die Diskrepanz von subjektiver und objektiver Kultur und die Eigenständigkeit der Kulturobjektivationen - hilft, das von Simmel benannte Äquivokationspotential im Kultivierungsaggregat des modernen Individuums zu verstehen. Da Simmel sich in vielen Texten umfang- und facettenreich zu seinem Ideal der Kultur geäußert hat, finden sich in dieser Arbeit viele verschiedene Primärtextbelege, wohingegen der Anteil von Sekundärtextzitaten geringer ausfällt, dazumal Simmel oftmals selbst eigene Definitionen erweiterte oder korrigierte. Die angedeutete Affinität Simmels, zumindest für einige Zeit im Krieg die Chance auf einen kulturellen Neuanfang zu sehen, soll über der im letzten Teil abgehandelten Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Arbeit stehen, die zugleich einen kleinen Ausblick bietet, inwieweit der finale Charakter seiner "Tragödie der Kultur" von Simmel selbst geschmälert wurde. Bis zuletzt soll dabei ausgeleuchtet werden, wie stark nicht nur Simmels Philosophie, sondern auch die Welt und ihre Menschen, denen sie entstammt, von Zweieinigkeit geprägt sind, die zugleich Schicksal ist und Hoffnungsschimmer.
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