Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Universität Stuttgart (Institut für Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie), Veranstaltung: Hauptseminar Handlungstheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Unter einer Handlung versteht man die Umsetzung eines gewollten oder gesollten Zweckes in die Realität. Immer dann, wenn für die Realisierung eines Zieles mehrere Handlungsalternativen zur Wahl stehen, geht der Umsetzung einer Handlung eine Entscheidung für eine bestimmte Handlungsalternative voraus. Unsere Entscheidungen im Alltag mögen - wie die Wahl zwischen einer Tasse Kaffee oder Tee beim Frühstück - banal erscheinen, oder weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Einige Entscheidungen - die Individualentscheidungen - treffen wir alleine, andere - die Kollektiventscheidungen - sind das Ergebnis der Summe aller Entscheidungen der Mitglieder einer Gruppe. Manchmal müssen wir in einem Entscheidungsprozess lediglich die Umwelt berücksichtigen, häufig stehen wir jedoch vor der Aufgabe, das Entscheidungsverhalten eines rationalen Gegenspielers in unsere Überlegungen einzubeziehen. Selten kennen wir alle möglichen Konsequenzen der Handlungsalternativen, die sich uns bieten; den Großteil unserer Entscheidungen treffen wir vielmehr in Risikosituationen, in denen wir die Konsequenzen unserer Handlungen und deren Eintrittswahrscheinlichkeiten nur grob abschätzen können. Unter dem Begriff "Entscheidungstheorie" werden verschiedene interdisziplinäre Forschungsansätze zusammengefasst, die Entscheidungen unter verschiedenen Gesichtspunkten - einige Aspekte wurden im vorhergehenden Absatz grob umrissen - systematisieren, modellieren und untersuchen. Gegenstand dieser Arbeit ist die Theorie rationaler Entscheidung, eine präskriptive Entscheidungstheorie. Im Gegensatz zu deskriptiven Entscheidungstheorien, deren Hauptanliegen die empirische Erforschung, Beschreibung und Erklärung realer Entscheidungen ist, wollen präskriptive (oder normative) Theorien in erster Linie "zeigen, wie Entscheidungen "rational" getroffen werden können." Entsprechend stark abstrahieren präskriptive Theorien von der realen Entscheidungssituation; untersucht werden "Grundprobleme [...], die in allen oder zumindest in zahlreichen Entscheidungssituationen entstehen." Einige dieser Grundprobleme werden im Rahmen der vorliegenden Arbeit unter Rückgriff auf die Rational Choice Theorie behandelt. Im Vordergrund steht die Frage, wie die Theorie rationaler Entscheidung menschliches Handeln rekonstruiert: Von welchen Prämissen geht sie aus? Welche Faktoren beeinflussen die Wahl einer bestimmten Handlungsalternative? Was macht eine Entscheidung zu einer "guten" Entscheidung?
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