Der Schwerpunkt des vorliegenden Buches liegt in der Aufarbeitung aller bisher bekannten Besonderheiten und Eigenwilligkeiten des menschlichen Entscheidungsverhaltens. Die Behandlung des tatsächlichen menschlichen Entscheidungsverhaltens, in Abgrenzung zum normativ geforderten, setzt am homo oeconomicus an und zeigt die vielfältigen Limitationen des normativen Modells auf. Diese liegen einerseits in der Komplexität von Entscheidungssituationen begründet, d.h. den für den menschlichen Verstand 'vertrackten' Eigenschaften komplexer Probleme oder Systeme, andererseits aber auch in den kognitiven und ebenso den emotionalen und motivationalen Einschränkungen der menschlichen Informationsverarbeitung. Die mittlerweile vorliegenden Modelle, die die Abweichungen des Entscheidungsverhaltens vom Rationalmodell (bounded rationality) beschreiben und erklären, werden vorgestellt; das sind, beginnend mit Simon, die gut belegten Entscheidungsanomalien aus Kahneman & Tverskys prospect theory, die Urteilsheuristiken, die Asymmetrien der Gewinn- und Verlustwahrnehmung und andere Eigentümlichkeiten. Behandelt sind darüber hinaus das garbage can-Modell, das Unternehmensentscheidungen illusionslos mit dem Bestücken eines Abfalleimers vergleicht, Kahnemans "schnelles" und "langsames Denken", die gelernte Sorglosigkeit, der Entscheidungsautismus, auch in seiner groupthink-Form. Das Problem von Fehlentscheidungen in Wirtschaftsbetrieben sowie eine empirische Erhebung deutscher Maschinenbauer vervollständigen das Buch.
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