Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: sehr gut, Humboldt-Universität zu Berlin (Institu für Pädagogische Psychologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Störungen des Sozialverhaltens, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Phänomen Angst in der Schule ist häufig und kann sowohl bei Schülern wie auch bei Lehrern auftreten. Die Gründe können vielfältig und Ausprägungsgrade sehr unterschiedlich sein – von Angst vor Leistungsversagen bis zur Angst vor sozialer Demütigung. Die Symptome des akuten emotionalen Zustands ‘Angst‘ hingegen sind, obgleich skalar vom Schweregrad der Angst abhängig, in den physiologischen und psychologischen Charakteristika bei all diesen Formen von Angst relativ ähnlich: Erhöhter Blutdruck, schnellerer Herzschlag, erhöhte Schweißproduktion auf der Haut; im eigenen Erleben das Gefühl des allmählichen Kontrollverlustes, die Beobachtung der eigenen körperlichen Streßreaktionen, Schwierigkeiten beim klaren Denken, das Gefühl der Bedrohung und unter Umständen sogar des Ausgeliefertseins. Beinahe unwillkürlich möchte man nach einem solchen Angsterlebnis die jeweilige Situation meiden, oder aber, wenn das nicht möglich ist, auf diese neuerliche Konfrontation mit der Angst vorbereitet, gewappnet sein. Diese Arbeit wird sich, wie schon das Referat, aber hauptsächlich mit solch ausgeprägten Formen chronischer Angst im Zusammenhang mit der Schulsituation beschäftigen, die als ‘Angststörungen‘ bezeichnet werden. Dabei liegen nach PETERMANN (1998) ‘Angststörungen‘ bei Kindern und Jugendlichen vor, wenn die soziale, emotionale und/ oder kognitive Entwicklung nachhaltig beeinträchtigt wird (219-223). Laut PETERMANN (1998) liegt die Prävalenz von Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen allgemein bei 10 %. Er unterscheidet im weiteren verschiedene Formen der Angststörungen, auf die ich hier nicht näher eingehen will, und stellt fest, daß häufig Komorbidität zwischen zwei oder mehr Angststörungen zu beobachten ist. Daraus schließt er, daß Angststörungen Risikofaktoren füreinander darstellen können, und daß es häufig Überlappungen der verschiedenen Angststörungen geben kann (ebd., 226 ff.) – eine für den schulischen Bereich nicht unerhebliche Feststellung, die es bei der Diagnostik durchaus zu berücksichtigen gilt. [...]