Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Region: Südosteuropa, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Die NATO: Entwicklung, Strukturen, Perspektiven, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Erkenntnisinteresse in dieser Arbeit ist zweigeteilt. In einem ersten Teil soll das relativ komplexe und undurchschaubare Phänomen der Balkankriege zwischen 1991 und 1995 analysiert und verständlich gemacht werden. Darauf aufbauend beschäftigt sich der zweite Teil dieser Arbeit mit der Fragestellung, warum sich die NATO erst relativ spät im Jahre 1995 dazu durchrang, die schweren Menschenrechtsverletzungen im ehemaligen Jugoslawien durch militärische Gewaltanwendung von außen zu beenden. Zur Verdeutlichung des vielschichtigen Kriegsgeschehens werden im zweiten Abschnitt zunächst die unterschiedlichen Phasen der Balkankriege dargestellt. Zu Beginn werden hierin exemplarisch ausgewählte Aspekte aus der Kriegsvorgeschichte skizziert, um den Staatszerfall der jugoslawischen Föderation und den Weg in die daraus resultierenden kriegerischen Auseinandersetzungen aufzeigen zu können, bevor sich die daran anschließende Betrachtung schwerpunktmäßig mit den unterschiedlichen Kriegsphasen und –hintergründen auseinandersetzt. Nachdem die Auslöser und die wichtigsten Eckpunkte der drei Kriegsverläufe geklärt wurden, widmet sich das dritte Kapitel der Rolle der NATO in den Balkankriegen. Entsprechend der oben skizzierten Hauptfragestellung werden hierbei primär die wichtigsten Motive analysiert, warum sich die NATO trotz intensiver Forderungen führender westlicher Völkerrechtler zu Beginn der 90er Jahre erst nach einer längeren Phase des Zögerns im September 1995 dazu durchringen konnte, die jahrelang andauernden Kampfhandlungen, Vertreibungen und ethnischen Säuberungen auf dem Balkan im Rahmen umfassender militärischer Zwangsmaßnahmen zu beenden. Zum Abschluss werden die zentralen Erkenntnisse im vierten Kapitel noch kurz und bündig zusammengefasst.