Historische, bauhistorische und archäologische Untersuchungen in Thüringer Städten haben in den letzten Jahren zahlreiche Einzelerkenntnisse zutage gefördert. Doch nun droht gerade diese Detailfülle den Blick für übergreifende Zusammenhänge zu verstellen. Denn über den Einzelbefund hinaus bleibt es wichtig, den Blick auf das Ganze zu richten und zu fragen: Wie hat sich die Stadt in ihren Anfängen entwickelt, welches Aussehen besaß sie im Mittelalter, wie ist man mit ihr in späterer Zeit umgegangen¿? Der vorliegende Band will anhand von ausgewählten Fallstudien Antworten auf diese Fragen geben. Der erste Teil enthält Beiträge zur mittelalterlichen Stadtentwicklung. Anhand ausgewählter Städte wie Jena, Eisenach und Saalfeld soll der Blick für das Spezifische der jeweiligen Entwicklungsmuster und Verlaufsformen geschärft werden. Das Hauptaugenmerk gilt dabei dem Zusammenhang von Stadtgefüge und Baubestand. Gefragt wird, wie sich bestimmte Baustrukturen herausgebildet haben, wie dauerhaft sie waren, wann und durch welche Kräfte sie verändert worden sind. Ebenso wird die Frage nach dem Bild der mittelalterlichen Stadt, seiner Entstehung und Überlieferung gestellt. Im zweiten Teil wird der Umgang mit der "alten Stadt" seit dem Ende des 19. Jahrhunderts thematisiert. Wie wurden mittelalterliche Städte wahrgenommen, mit welchen Vorstellungen waren sie verknüpft und zu welchen "Bildern" wurden sie arrangiert? Wie hat man überlieferte Strukturen den modernen Bedürfnissen angepasst, wie ist man mit historischen Bauten umgegangen, wie hat man sie präsentiert oder auch negiert¿? Probleme des städtebaulichen Wandels, der Kriegszerstörung und der Denkmalpflege in mittelalterlich geprägten Stadtkernen wie Naumburg, Jena und Nordhausen werden beleuchtet und nach ihrer Aktualität befragt.
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