1. Einleitung Typisch: Der Lehrer nimmt den Bach durch. Er zeigt ein Bild. Er zeichnet an die Wandtafel. Er beschreibt. Er schildert. Er erzählt. Er schreibt auf. Er diktiert ins Heft. Er gibt eine Hausaufgabe. Er macht eine Prüfung. Hinter dem Schulhaus fließt munter der Bach vorbei. Vorbei. So wie in diesem Gedicht verläuft auch heute noch häufig der Sachunterricht in Grundschulen. Es wird zu oft der Gang in die Natur oder ein Besuch der näheren Umgebung der Schule gescheut. Dabei ist es besonders wichtig, den Schülern ihre Lebensumwelt näher zu bringen und sie ihnen zu erklären. Bereits die Untersuchungen Piagets zeigten, dass Kinder im Grundschulalter die direkte Auseinandersetzung mit der Umwelt für den Verstehensprozess brauchen, um dadurch ihr Wissen besser entwickeln zu können. Hinzu kommt, dass die neuen, ständigen Veränderungen der Lebensumwelt die Gelegenheiten für aktive, verantwortungsvolle Betätigungen der Kinder in ihrer Freizeit stark reduzieren. So ist es für Kinder heutzutage schwieriger, Primärerfahrungen im Bereich Familie oder Natur zu sammeln. Sie erhalten ihre Informationen größtenteils aus den neuen Medien, wie Fernseher, Computer oder Internet, und verlieren dadurch den Realitäts- und Praxisbezug zu vielen Dingen. Gewöhnen sich Kinder erst einmal an eine Aneignung von Wissen durch technische Bilder, werden die Entwicklung der Fantasie und die Denktätigkeit gehemmt. Mit der Veränderung der Lebensumwelt geht auch ein stetiger Wandel der Gesellschaft einher. Durch Verbote oder die Einengung des natürlichen Bewegungsdrangs wird außerdem der Entdeckungsdrang der Kinder und weitere ihrer eigenen Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt, obwohl die "Voraussetzungen für einen erfolgreichen Lernprozess [...] Phasen der Aktivität und Passivität sowie tägliche Bewegung" sind. Die Lehrpläne der Bundesländer fordern deshalb als methodisches Ziel die originale Begegnung des Kindes mit dem Lerngegenstand. Schließlich haben Untersuchungen ergeben, dass der Mensch sich "ungefähr 10% neuen Wissens durch Lesen, 20% durch Hören, 30% durch Sehen, 50% durch Sehen und Hören, 80% durch eigenes Sprechen und 90% durch eigenes Handeln" aneignet. Diese Methoden zielen auf einen handlungsorientierten, offenen Unterricht ab, der zu einem entdeckenden Lernen führen und nicht nur im Klassenzimmer stattfinden soll.
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