Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Auseinandersetzung mit der 'Entwicklung kommunikativ-pragmatischer Kompetenz im Erstspracherwerb' spannt sich ein weiter thematischer Bogen über eng verknüpfte Wissenschaften. So müssen neben der Sprachwissenschaft und Kommunikationswissenschaft auch Teildisziplinen der Entwicklungspsychologie, wie die der Ontogenese, beleuchtet werden. Der Ursprung menschlicher Kommunikation gründet sich in einer vielseitigen und mannigfaltigen Sprache. Durch sie können Intentionen, Wünsche und Abneigungen zum Ausdruck gebracht werden und als zentraler Aspekt des humanen Lebens steht die Sprache in enger Beziehung zu kognitiven und sozialen Fähigkeiten. „Viele Fortschritte des Denkens werden erst durch die Sprache ermöglicht, so wie auch umgekehrt das Denken das sprachliche Wissen beeinflusst.“1 Das gesamte Leben ist sprachlich durchdrungen. So werden kulturelle Formen und kulturelles Wissen durch zwischenmenschliche Kommunikation erworben und gefestigt. Gerade die Entwicklung eines jeden Kindes zu gesellschaftlicher und persönlicher Identität verzahnt sich mit der Fähigkeit sprachlichen Wirkens und bietet so die Chance globaler Interaktion. Das Kind wächst in sprachliche Handlungsformen hinein und erwirbt so im Austausch mit wichtigen Personen seiner Umwelt die Regeln der Sprache. Der bekannte Sprachpsychologe HANS HÖRMANN sah in „der Sprache [...] alle Möglichkeiten des Menschseins beschlossen“. Sprache, ob nun verbal durch Laute oder nonverbal über die Mimik und Gestik, bietet Kindern eine „radikal neue Form kognitiver Repräsentation [...], die die Art und Weise verändert, wie [sie] die Welt auffassen.“ Die sich anschließenden Kapitel werden wesentliche Teilaspekte des kindlichen Erstspracherwerbs anführen und sollen so, durch die Darstellung zentraler Inhalte und anhand eines aktuellen Forschungsstandes, den Bogen über Sprache, Kommunikation und Pragmatik aufspannen. Das Anliegen besteht also darin, einen möglichst breiten Blick über die Thematik aufzuzeigen, ohne dabei jeden angesprochenen Aspekt in seiner vollen Tiefe darzustellen. Vielmehr sollen die zahlreichen Verschmelzungspunkte der Teilgebiete, die durch das Thema tangiert werden, verdeutlicht werden.