Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Grammatikalisierung und Lexikalisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist wirklich saukomisch. Da gibt es doch einige blitzgescheite Personen, die einen mordsmäßigen Riesenkrach und Heidenlärm um eine Gruppe von Wortbildungsphänomenen veranstalten, die sie selbst als problembetonte Affixoide bezeichnen. Dem Streit zwischen Komposition und Derivation sind bereits das stinknormale Werk und das arme -arm zum Opfer gefallen. Zwischen all dem Wasser-, Stahl-, Blatt-, Ast-, Bau- und Wurzelwerk weiß selbiges gar nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Sehnsuchtsvoll oder vielleicht auch sehnsüchtig wird zudem die Entscheidung um das gefühls-, kalorien-, baum-, bügel- und pflegearme -arm erwartet. Brauchen wir also tatsächlich einen wortbildungskategoriefähigen Zwischenbegriff von Komposition und Derivation oder sind einige Experten nur besonders ideenreich und affixoidhungrig? Auch wenn der geschilderte Sachverhalt zunächst einmal recht amüsant erscheint, so beschäftigt sein Inhalt seit den 80er Jahren immer wieder die Wortbildungsforschung. Schnell kristallisierte sich dabei der Arbeitsbegriff des Affixoids heraus, der seitdem die Wortbildungsphänomene einschließt, die weder der Komposition noch der Derivation eindeutig zuzuordnen sind. Um an diesem Phänomen die Grammatikalisierung in der Wortbildung beschreiben zu können, wurden sowohl Begriffsbestimmungen als auch Kriterien der Affixoidbezeichnung zur eindeutigen Einordnung bemüht. Sowohl auf diachroner als auch synchroner Ebene liegen die Forschungsmeinungen zu zahlreichem Wortmaterial jedoch sehr weit auseinander. Mit dieser Arbeit soll deshalb eine Systematisierung des aktuellen Forschungsstandpunktes erfolgen und an ausgewähltem Wortmaterial überprüft werden.