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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2+, Ruhr-Universität Bochum (FB Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Auf dem Titelblatt der Hausarbeit über die Entstehung des Inquisitionsverfahrens im Mittelalter sieht man eine Darstellung des bedeutenden und maßgebenden Meisters der italienischen Trecentomalerei, Giotto di Bondone (1266-1337). Um 1300 schuf er seine berühmte Darstellung des Papsttraumes Innozenzs III. (1198-1216) in seinem Franziskuszyklus in der Oberkirche von San Francesco in Assisi, der wohl wichtigsten Kirche des…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2+, Ruhr-Universität Bochum (FB Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Auf dem Titelblatt der Hausarbeit über die Entstehung des Inquisitionsverfahrens im Mittelalter sieht man eine Darstellung des bedeutenden und maßgebenden Meisters der italienischen Trecentomalerei, Giotto di Bondone (1266-1337). Um 1300 schuf er seine berühmte Darstellung des Papsttraumes Innozenzs III. (1198-1216) in seinem Franziskuszyklus in der Oberkirche von San Francesco in Assisi, der wohl wichtigsten Kirche des Minoritenordens. Der sogenannte Papsttraum bestand der Überlieferung zufolge darin, daß der Heilige Franziskus (1182-1226) die Papstbasilika San Giovanni in Laterano vor dem Einstürzen bewahrte, indem er sie mit seinem Körper abstützte. Diese Traumszene wurde, wie es zur damaligen Zeit üblich war, metaphorisch interpretiert. Der Heilige Franziskus stützt Kirche und Papsttum und wird als Retter der Kirche gefeiert. Die Darstellung des Papsttraumes steht im Kontext der franziskanischen Ordenspropaganda, denn Innozenz III. war der erste Papst, der die Regeln des Ordens approbierte. Neben dieser günstigen, gab noch eine zweite, recht unschmeichelhafte Interpretation, die darin bestand, daß der Heilige Franziskus die von Degeneration bedrohte Kirche stützt, während der Papst schläft und seine Aufgaben nicht wahrnimmt.1 Dieser Vorwurf kann jedoch nicht aufrechterhalten werden, denn Innozenz III. eröffnete das IV. Laterankonzil (1215) mit dem Satz: ,,Ut in hoc nostri pontificanus anno XVIII templum Domini, quod est ecclesia, restauretur."2 Schon vor dem Konzil trat die Programmatik des Papstes deutlich hervor: die Reform des Klerus mit Hilfe einer neuen Prozeßform, dem kirchlichen Inquisitionsverfahren. Das Wort Inquisition (dem etymologischen Ursprung nach vom lateinischen Verb inquirere, d.h. erforschen, nachsuchen, abgeleitet) ist ursprünglich ein juristischer Begriff und skizziert eine amtliche Vorgehensweise im Gerichtsverfahren. Diese, an sich rein rechts-technische Bezeichnung, weitete sich im Laufe der Geschichte zu einer Chiffre für das Böse in der (katholischen) Kirche aus. [...] _____ 1 Schmitt, Stefan: Die bildlichen Darstellungen Papst Innozenz III., in: Frenz, Thomas (Hg.): Papst Innozenz III - Weichensteller der Geschichte Europas, Stuttgart 2000, 36-39.[...]. 2 Zitat aus: Schmitt, Die bildlichen Darstellungen Papst Innozenz III., 38.