Die in Nordamerika beheimatete große Küstentanne (Abies grandis (Douglas) Lindley) ist derzeit in Deutschland auf einer Fläche von mehr als 10.000 Hektar angebaut. Sie zählt zu den 14 fremdländischen Baumarten in Deutschland, die eine Relevanz auf dem deutschen Holzmarkt haben. Dabei liegt ihre Marktbedeutung deutlich hinter denen der Douglasie, der japanischen Lärche und der Hybrid-Pappel. Die in Deutschland vorhandenen Küstentannenbestände, darunter zahlreiche bestände aus Anbauversuchen, haben gezeigt, dass diese Baumart ein enormes Wuchspotential und eine gute ökologische Integrationsfähigkeit besitzt. So wird die große Küstentanne als die leistungsfähigste Nadelbaumart Westeuropas bezeichnet. Das helle und in der Textur gleichmäßige Holz zeigt vergleichbare physikalische und mechanische Eigenschaften wie das der Fichte (Picea abies) und der heimischen Weißtanne (Abies alba). Vorhandene Literaturangaben über die bisherigen Verwendungsmöglichkeiten des Küstentannenholzes beziehen sich auf den nordamerikanischen Raum. Geschätzt wird sie dort aufgrund der größeren Faserlänge, Harzfreiheit und des hellen, weichen Holzes. Diese Eigenschaften prädestinieren ihren Einsatz in der amerikanischen Zellstoff- und Papierindustrie. Das geringe spezifische Gewicht sowie die Geruchlosigkeit im getrockneten Zustand machen das Holz zusätzlich sehr begehrt für die Verwendung im Innenbereich, wie zum Beispiel für Vertäfelungen und Holzverkleidungen. Des Weiteren wird die Küstentanne für die Herstellung von Kistenholz eingesetzt. Für die Verwendung der großen Küstentanne bei der Holzwerkstoffherstellung liegen hingegen bis dato kaum Literaturangaben vor. Über die oben angeführten Holzeigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten der Küstentanne hinaus ist das Holz hinsichtlich der Bearbeitbarkeit und der Trocknungseigenschaften vergleichbar mit dem der Fichte und der Weißtanne. Anders verhält es sich mit der Beleimbarkeit, da in dieser Hinsicht die Küstentanne durch exzellente Eigenschaften überzeugt. Damit besitzt dieses Holz beste Voraussetzungen für die Herstellung von Holzwerkstoffen, insbesondere der Produktion von Span-, OSB- und Faserplatten.
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