Examensarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: 1, Universität Hamburg (Institut für Sonderpädagogik in Hamburg), Sprache: Deutsch, Abstract: In verschiedenen pädagogischen Ansätzen wird in den frühkindlichen Bewegungen, die zur Erfahrung des eigenen Körpers und der Umwelt führen, ein wesentlicher Beitrag zur Persönlichkeits- und Selbstständigkeitsentwicklung gesehen. Dieses selbstständige Handeln ist u.a. über Bewegung möglich. Die Bewegung wird als grundlegende Kommunikationsform angesehen, durch sie gelingt dem Menschen die Auseinandersetzung mit der Umwelt. Einem Kind mit einer körperlichen Behinderung ist eine solche Erkundung über Bewegung nur unter erschwerten Bedingungen oder fast gar nicht möglich. Seine Erfahrungen sind andere als die von Kindern ohne eine solche Bewegungsbeeinträchtigung. Dies muss bei der Erziehung von Kindern mit körperlichen Behinderungen bedacht werden. Erziehung hat die Aufgabe entwicklungsfördernde Bedingungen bereitzustellen, um zu einer Handlungsfähigkeit zu führen, die eine Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt ermöglicht. Eine solche Auseinandersetzung vollzieht sich im Kindesalter zum großen Teil über den Körper. Die sportliche Bewegung bietet vielfältige Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper sowie mit der materialen und sozialen Umwelt. Die Bewegungsförderung hat für die Entwicklung von Kindern mit einer Körperbehinderung eine besondere Bedeutung. Förderangebote für die Entwicklung von Kindern mit Beeinträchtigungen in der Bewegung müssen vor allem Bewegungsanreize bieten, die ihrem individuellen Bedarf entsprechen. Die Bewegungsförderung findet an der Schule für Körperbehinderte unter anderem im Sportunterricht statt. Innerhalb des Sportunterrichts soll für die Schüler eine Entwicklungsförderung geboten werden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklungsförderung körperbehinderter Schüler in der Primarstufe (1.- 4. Schuljahr). Der Lehrplan Sport schreibt für die Primarstufe vor allem die Förderung der Bewegungserfahrungen vor. Als Ziel dieser Arbeit möchte ich didaktische und methodische Aspekte des Sportunterrichts an der Schule für Körperbehinderte formulieren. Das übergeordnete Ziel des Sportunterrichts ist dabei die Entwicklungsförderung. Die Körperbehindertenpädagogik ist unter anderem geprägt durch die Ideen der Kooperativen Pädagogik. Die hier beschriebenen Gedanken zum Sportunterricht an der Schule für Körperbehinderte stützen sich in vielen Punkten auf die Ideen der Kooperativen Pädagogik.