Inhaltsangabe:Einleitung: Umweltpolitische Fragestellungen werden im politischen Diskurs zunehmend als wichtige Einflussfaktoren auf andere Politikfelder, wie Wirtschafts- oder Sicherheitspolitik, wahrgenommen. Besonders der Klimawandel, seine Ursachen und möglichen Konsequenzen sind, vor allem wegen der prognostizierten ökonomischen Kosten zu einem kontroversen Thema in Politik und Öffentlichkeit und zu einem Querschnittsthema in der Wissenschaft geworden. Auch in der Entwicklungspolitik wurde damit begonnen, sich mit den Ursachen ökologischer Krisen und ihren Auswirkungen auf Entwicklungund Fragen von Anpassung an globalen Wandel auseinander zu setzen. Aktuelle politische Antwortstrategien auf Klimawandel berücksichtigen deshalb verschiedene Dinge: Elementar ist einerseits die Verteilung der Lasten und Kosten des Klimawandels und damit des Klimaschutzes und der Emissionsreduktionen (mitigation). Wichtig dabei ist die Vergegenwärtigung, dass die globale Erwärmung für viele Menschen schon ein reales Phänomen ist. Die Mehrheit der Betroffenen lebt in den so genannten Entwicklungsländern und gehört zum ärmsten Teil der Weltbevölkerung. Demgegenüber stehen die Industrieländer, die mit ihren Treibhausgasemissionen im Wesentlichen für die Verursachung des Klimawandels verantwortlich sind. Mit dieser Tatsache ist der Klimawandel auch ein Problem globaler (Un-)Gerechtigkeit, in der andererseits das Thema der Anpassung (adaptation) an Klimawandel in den Entwicklungs- und Schwellenländern einen mindestens gleichwertigen Stellenwert besitzt. Die konkreten Anpassungsstrategien der Länder sind auch deshalb der zentrale Gegenstand dieser Arbeit. Die Überzeugung, dass der Klimawandel keine rein ökologische Krise darstellt, ist dabei ein Ausgangspunkt. Weiterhin wird perspektivisch davon ausgegangen, dass die ökologischen Auswirkungen des Klimawandels auf gesellschaftliche Realitäten treffen, wie soziale Ungleichheit (international und innergesellschaftlich), Armut und Vulnerabilität, politische Marginalisierung und soziale Exklusion. Dementsprechend verdient die soziale Dimension von Anpassung mehr Bedeutung; und um angemessene Antwortstrategien auf Klimawandel zu entwickeln, wird von einer rein naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise abgerückt und ein interdisziplinärer und multiperspektivischer Blick vorausgesetzt. In der Formulierung von Anpassungsstrategien spielen dann sozialwissenschaftliche Fragestellungen nach Ungleichheit, nach [...]
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