Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Politikwissenschaft (IfP)), Veranstaltung: Hauptseminar: Soziale Ungleichheit in Lateinamerika: Befunde und Ursachen sozialer Ungleichheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Viele Länder Lateinamerikas gelten als so genannte „Schwellenländer“. Das heißt sie sind auf dem Sprung zur Industrienation. In diesen Ländern gibt es viele moderne Sektoren bezüglich Technologie, Produktion, Konsum, Infrastruktur, Industrie und ähnliches. Trotzdem gelten sie vielfach noch als Entwicklungsländer, was mit den sozialen Problemen und der Armut großer Bevölkerungsteile begründet ist. Es gibt eine Spannung zwischen Modernität und Technisierung und den allgemeinen sozialen Verhältnissen. Die ökonomische und die technische Entwicklung auf der einen Seite und die soziale Entwicklung auf der anderen Seite klaffen auseinander. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Problem der „nachhaltigen Entwicklung“. Das entscheidende Kriterium der Entwicklung ist letztlich die Verbesserung der kollektiven Lebensqualität. Dies entspricht dem Kernproblem der lateinamerikanischen Entwicklung. Die Fragestellungen dieser Arbeit: Zunächst stellt sich die Frage anhand welcher Indikatoren die hochgradige Polarisierung Lateinamerikas (wenige Reiche und sehr viele Arme) erkennbar ist. Dies lässt sich am besten an der Einkommens-Ungleichheit – mittels dem Human-Development-Index (HDI), dem Gini-Koeffizienten und der Lorenzkurve – und der Frage: „Was bedeutet eigentlich arm?“ veranschaulichen. Dabei müssen regionale Unterschiede und die Entwicklung über die Jahre mit berücksichtigt werden. Hierzu soll die Entwicklung eines ausgewählten Landes, nämlich Brasilien, skizziert werden um die Befunde zu veranschaulichen. Außer der Vorstellung und Erklärung der Befunde sozialer Ungleichheit wird es aber auch um die Frage gehen: „Was sind eigentlich die konkreten Ursachen der anhaltenden sozialen Ungleichheit in Lateinamerika?“ Diese Frage drängt sich nach der Betrachtung und dem Vergleich der Befunde sozialer Ungleichheit Lateinamerikas mit denen anderer Länder gerade zu auf. Lateinamerika gilt als reich gesegnetes Land bezüglich ökonomisch verwertbarer Ressourcen (Bodenschätze, fruchtbare Böden etc.), trotzdem leben seit Jahrzehnten weite Teile der Bevölkerung in großer Armut. Im krassen Gegensatz zum luxuriösen Leben einiger weniger Privilegierter aus den wirtschaftlichen und politischen Eliten. Warum dies so ist u. warum dieser Zustand nur sehr schwer zu ändern ist, soll ebenfalls Gegenstand dieser Arbeit sein u. anhand einiger für Lateinamerika typischen Aspekte erklärt werden. Die Arbeit hat 2 schöne Tabellen mit vielen Daten u. 2 Grafiken.