Sabine Gelsing
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Ein fataler Tauschhandel trennt die Zwillinge Alma und Helene direkt nach ihrer Geburt. Während Helene auf einem Apfelhof in ländlicher Idylle aufwächst, erfährt Alma in einem Kinderheim der Fünfziger- und Sechzigerjahre grausame Erziehungs-methoden unter dem Deckmantel der katholischen Kirche. Erst im fortgeschrittenen Alter erfährt Helene von Alma. Sie begibt sich auf die Suche und hofft auf einen gemeinsamen Lebensabend. Doch Almas belastende Vergangenheit steht ihnen im Weg ... Eine berührende Familiengeschichte über drei Generationen, die auf wahren Begebenheiten beruht.
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SABINE GELSING lebt in Essen, ist Freie Lektorin (ADM), Herausgeberin des Literaturmagazins »introspektiv« und Mitgründerin der Literaturplattform Prosa:ist:innen. Neben dem Schreiben studiert sie Kulturwissenschaften, bloggt über Literatur auf Instagram, sammelt Aphorismen und Zitate und fotografiert das Leben. Einige ihrer Kurzgeschichten wurden veröffentlicht; mit einer gewann sie eine Reise ans Meer. »Entzwei« ist ihr Debütroman.
Produktdetails
- Verlag: Ulrike Helmer Verlag
- Seitenzahl: 214
- Erscheinungstermin: 4. April 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783897419193
- Artikelnr.: 66683159
Broschiertes Buch
Die achtundsechzigjährige Helene hat gerade ihren Vater beerdigt, lebt mit ihrem Hund alleine auf dem väterlichen Hof und sieht die Unterlagen durch. Sie findet eine Zeichnung, auf der zwei Säuglinge abgebildet sind, beschriftet mit Helene und Alma. Dies ist ein Schock für …
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Die achtundsechzigjährige Helene hat gerade ihren Vater beerdigt, lebt mit ihrem Hund alleine auf dem väterlichen Hof und sieht die Unterlagen durch. Sie findet eine Zeichnung, auf der zwei Säuglinge abgebildet sind, beschriftet mit Helene und Alma. Dies ist ein Schock für Helene, da sie im Glauben aufgewachsen ist, ein Einzelkind zu sein. Sie fängt an, nachzuforschen und findet unfassbares heraus; ein Zwilling blieb auf dem Hof, das andere Mädchen landete im Erziehungsheim.
„Hier ist nur Platz für ein Kind. Schlimm genug, dass es ein Mädchen ist.“ (Seite 64)
Die Gegenwart im Jahre 2018 zog mich fast sofort in ihren Bann, obwohl es bereits früh eine Rückblende gab. Der Sprung in die Vergangenheit begann im Jahr 1949 so harmlos, dass es mich kalt erwischte, als ich die Ungeheuerlichkeit erfasste, die bald darauf geschah. Ich konnte kaum glauben, welcher Plan da geschmiedet und in die Tat umgesetzt wurde, folgte fassungslos der Geschichte, war entsetzt, erschüttert und auch wütend. Die Geschehnisse in dem katholischen Erziehungsheim der Fünfziger- und Sechzigerjahre glichen einer Horrorgeschichte, was Alma dort erlebte, hat mich bestürzt und sprachlos gemacht. Die Kindheit von Helene war anders, vergleichen darf man da nichts, dennoch war auch dort nicht Friede, Freude, Eierkuchen, denn der teuflische Plan wurde schließlich dort gefasst und verwirklicht.
Ich war von Anfang an verliebt in den Schreibstil und blieb in dieser Hinsicht bis zum letzten Punkt entzückt. Was man aus der deutschen Sprache herausholen kann, durfte ich hautnah miterleben und hätte mir am liebsten auf jeder Seite viele Sätze markiert. Behutsam und einfühlsam führte mich Sabine Gelsing durch die Geschichte, fand richtige Worte zur richtigen Zeit. An einigen Stellen musste ich pausieren, zu schrecklich fand ich das Geschehene, musste mich sammeln und dennoch zog es mich schnellstmöglich wieder zum Buch. Die Auflösung war schrecklich, traurig und verstört ließ mich diese zurück, um mich mit dem Ende trotzdem zu trösten, mit der Hoffnung auf Glück. Volle Punktzahl mit einem extra Sternchen gibt es dafür von mir.
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Broschiertes Buch
Puuuh, was für ein Buch! Ich war die letzten Stunden nicht mehr ansprechbar und völlig in dieses Buch abgetaucht. Nicht nur, dass Sabine Gelsings Schreibstil mich bereits auf den ersten Seiten komplett abgeholt hat, die Story selbst ist so unfassbar gut, aber auch extrem grausam.
Gelsings …
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Puuuh, was für ein Buch! Ich war die letzten Stunden nicht mehr ansprechbar und völlig in dieses Buch abgetaucht. Nicht nur, dass Sabine Gelsings Schreibstil mich bereits auf den ersten Seiten komplett abgeholt hat, die Story selbst ist so unfassbar gut, aber auch extrem grausam.
Gelsings Debütroman (was kaum zu glauben ist, weil er einfach super professionell wirkt) geht unter die Haut, da er teilweise auf wahren Geschehnissen beruht.
Der Schreibstil ist schlicht und präzise und passt hervorragend zur Grundstimmung, bei traumatischen Erlebnissen verwendet sie Sprachbilder, die einen atemlos zurücklassen. Und trotzdem blitzt ab und zu subtiler Humor durch, was ich großartig fand.
Die Charaktere sind allesamt unheimlich griffig und glaubwürdig, egal welchen Alters. Ich habe dieses Buch nicht nur gelesen - ich habe es gespürt und gelebt.
Ein ganz großartiger Roman, den ich wärmstens empfehlen kann. Unbedingt auch das Nachwort lesen.
Bitte bitte mehr liebe Sabine Gelsing!
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Broschiertes Buch
„Helene würde gerne das erzählen, was man immer wieder über getrennte Zwillinge hört, würde gerne von einem unsichtbaren Band berichten, das zwar zart, aber allgegenwärtig war, sodass sie sich ihr ganzes Leben lang unvollständig gefühlt hat. Sie …
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„Helene würde gerne das erzählen, was man immer wieder über getrennte Zwillinge hört, würde gerne von einem unsichtbaren Band berichten, das zwar zart, aber allgegenwärtig war, sodass sie sich ihr ganzes Leben lang unvollständig gefühlt hat. Sie würde es so gerne fühlen. Aber sie kann das nicht behaupten. Entzwei fühlt sie sich erst seit einigen Tagen.“ (S. 146)
1949 ein Dorf irgendwo in Deutschland. Gefallene Väter, vom Mund abgespartes kleines Glück, tradierte Werte, wenig Gesagtes, viel Verdrängtes. Franz führt den Hof seit dem Tod seines Vaters unter dem wachsamen Auge der Mutter. Sie wartet auf die richtige Frau für ihn, die vor allem aber auch IHREN Vorstellungen entsprechen soll. Das ist ganz bestimmt nicht Elisabeth, die in der Dorfkneipe bedient, ihren eigenen Kopf hat und von einer Zukunft als Künstlerin in der Stadt träumt. Franz liebt Elisabeth, doch auch für ihn bedeutet Liebe Heirat und ein gemeinsames Leben auf dem Hof. Als Elisabeth schwanger wird, treffen alle Drei Entscheidungen, die dem Leben der in Elisabeth heranwachsenden Zwillinge eine dramatische Wendung verleihen. Sie werden bei der Geburt getrennt, Helene bleibt in der Obhut der Familie, Alma wird in einem katholischen Kinderheim aufwachsen.
Fassungslos erleben wir ein dunkles Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte, die sogenannte „Fürsorge-Erziehung" in häufig von katholischen Nonnen geführten Kinderheimen. Vor allem „uneheliche“ Kinder „gefallener Mädchen“ werden hier mit Zucht und Ordnung und harter Arbeit für ihr Kindsein bestraft, jeglicher Würde und ihrer Rechte auf Entfaltung der Persönlichkeit beraubt. Wir erleben wie sie in dieser Kälte, Gewalt und Lieblosigkeit selbst verrohen und zu Täterinnen werden, obwohl sie sich eigentlich nur nach Liebe und Zuwendung sehnen.
Auf mehreren Zeitebenen über drei Generationen und aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven begibt sich Sabine Gelsing in ihrem Debüt auf Spurensuche und gräbt nach den Motiven der ProtagonistInnen. Auf nur 200 Seiten, in einer dichten Sprache und mit pointierten Dialogen bringt sie uns nah heran. Wie konnte es zu den Entscheidungen kommen? Und wie lebt es sich damit? Kann es irgendwann Versöhnung geben? Die Perspektivwechsel und eine sprachliche Leichtigkeit geben der spannenden feinfühlig erzählten Geschichte etwas Versöhnliches und lassen sie mich trotz des schweren Themas mit Spannung und Freude lesen.
Ich wäre gern noch weiter gegangen. Hätte gern verstanden, wie ein Teil der Gesellschaft so mit Kindern umgehen konnte, welche Wut, welche Ängste, welches Menschenbild dahintersteckten. In Deutschland begann sich erst in den 60er Jahren mit der Entwicklung der Reformpädagogik eine Diskussion um Kinderrechte und Kinderschutz zu entwickeln, die bis zum heutigen Tage nicht abgeschlossen ist.
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Broschiertes Buch
In Sabine Gelsings Debütroman “Entzwei” geht es um die generationsübergreifende Geschichte von Elisabeth und ihren Zwillingen Alma und Helene, die bei der Geburt getrennt wurden.
Alma musste ihre Kindheit mit dem Makel ein uneheliches Kind zu sein in einem katholischen …
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In Sabine Gelsings Debütroman “Entzwei” geht es um die generationsübergreifende Geschichte von Elisabeth und ihren Zwillingen Alma und Helene, die bei der Geburt getrennt wurden.
Alma musste ihre Kindheit mit dem Makel ein uneheliches Kind zu sein in einem katholischen Kinderheim mit sehr fragwürdigen Erziehungsmethoden verbringen während Helene das vermeintliche Glück hatte auf dem väterlichen Bauernhof unter dem strengen Erziehungsregiment ihrer Oma aufzuwachsen. Inwieweit die getrennten Jahre die beiden auseinanderbringen konnten, solltet ihr unbedingt selber herausfinden!
Denn „Entzwei“ ist eine berührende und außergewöhnliche Geschichte, die den Leser auf eine authentische Zeitreise in die 50er/60er Jahre entführt und ihm die „Fürsorge-Erziehung“ der damaligen katholischen Kinderheime offen und schonungslos - aber trotzdem auf eine einfühlsame Art und Weise - nahe bringt.
Sabine Gelsing setzt sich in Ihrem Roman mit dem auseinander, was Wurzeln in unserem Leben bedeuten: Fehlende Wurzeln (Nicht wissen wo man herkommt), „falsche“ Wurzeln (Ein uneheliches Kind zu sein) und gemeinsame Wurzeln (Das Band der Zwillinge), aber auch die Möglichkeit selbst zu entscheiden wo und mit wem man Wurzeln schlägt.
Die verschiedenen Erzählstränge und Perspektivwechsel schaffen eine unfassbare Nähe zu dem Geschehen und den Figuren. Man fiebert immerwährend auf einen guten Ausgang für die Zwillinge hin und fragt sich wie sich die beiden Einzelschicksale am Ende zusammenfügen.
Für mich ist “Entzwei” ein Herzensbuch: Es ist ein tiefgründiger schicksalhafter Roman, der die Stimmungen der jeweiligen Zeiten perfekt einfängt und Spuren in meinen Gedanken hinterlassen hat.
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