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  • Format: ePub

"Terrae motus factus est magnus". In diesen und ähnlichen Worten erinnern mittelalterliche Geschichtsschreiber stets an das verspürte Eintreten von Erdbeben. Für die ereignisgeschichtliche Rekonstruktion der historischen Seismizität besitzt das Verständnis, dieser seit dem Frühmittelalter zunehmend standardisiert gebrauchten Narrativen, einen hohen Wert. Daher ist es wichtig, mit den bislang nahezu unerkannt geblieben Intentionen, Vorstellungsstrukturen und Argumentationsstrategien früh- und hochmittelalterlicher Geschichtsschreiber bekannt zu werden. Ausgehend von den antiken Ursprüngen…mehr

Produktbeschreibung
"Terrae motus factus est magnus". In diesen und ähnlichen Worten erinnern mittelalterliche Geschichtsschreiber stets an das verspürte Eintreten von Erdbeben. Für die ereignisgeschichtliche Rekonstruktion der historischen Seismizität besitzt das Verständnis, dieser seit dem Frühmittelalter zunehmend standardisiert gebrauchten Narrativen, einen hohen Wert. Daher ist es wichtig, mit den bislang nahezu unerkannt geblieben Intentionen, Vorstellungsstrukturen und Argumentationsstrategien früh- und hochmittelalterlicher Geschichtsschreiber bekannt zu werden. Ausgehend von den antiken Ursprüngen ermittelt diese Arbeit die Bandbreite einer auf "terrae motus" aufbauenden, spezifisch mittelalterlichen Traditionsbildung und setzt sie in den Kontext zum Wissens- und Erfahrungshorizont früh- und hochmittelalterlicher Gelehrter. Erdbeben besaßen ein außerordentliches hermeneutisches Potential für das mittelalterliche Weltverständnis. Somit sind mittelalterliche Erdbebenbeschreibungen hinsichtlich ihrer deskriptiven Qualität und argumentativen Wertigkeit verschieden. Die Historiographie- und Ideengeschichte sowie die seismologische Parametrisierung von mittelalterlichen Erdbeben wird von diesem Wissen gleichermaßen profitieren.


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Autorenporträt
Konrad Schellbach, Universität Potsdam.
Rezensionen
"Für Erdbeben, welche durch Mt 28,2 (Et ecce terraemotus factus est magnus) ausdrücklich mit dem Pantokrator Jesus Christus verbunden sind, liegt nun eine ausführliche Studie vor, die auf einer breiten Basis lateinischer Quellen den vielschichtigen Prozess von Ursprung, Verständnis, Auslegung und rhetorisch-narrativer Aussageabsichten der Erdbebenbeschreibungen vom 8. bis 13. Jahrhundert ausführlich erläutert. Es ist zu hoffen, dass es als beispielgebendes Werk ähnliche Untersuchungen zu anderen Naturereignissen anregt." Thomas Wozniak in: H-Soz-Kult, 13.07.2022, www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-94764