Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Sonstiges, Note: 1,0, Hamburger Fern-Hochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Migration und Globalisierung haben seit ca. 1955 eine zunehmend bedeutendere Zuwanderung ausgelöst. Handelte es sich in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts überwiegend um Arbeitsmigration durch angeworbene Arbeitskräfte, ist das Wanderungsverhalten seit Mitte der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in der Hauptsache gekennzeichnet durch Familiennachzug, durch die politische und wirtschaftliche Situation in den Herkunftsländern - zu nennen sind hier u.a. Asylbewerber, Flüchtlinge und Aussiedler aus Osteuropa - sowie die Freizügigkeiten innerhalb der Europäischen Union. Laut Statistischem Bundesamt (2007 a, S. 8)) betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der in Deutschland lebenden Ausländer und Ausländerinnen Ende 2005 17,3 Jahre. Ein Drittel von ihnen lebt bereits seit über 20 Jahren hier. Die im Juni 2006 veröffentlichte kleine Volkszählung (Mikrozensus 2005) fragte danach, wie viele Bürger mit deutschem Pass geografisch nicht deutscher Herkunft sind, also selbst eingewandert sind oder von Einwanderern abstammen. Dem Ergebnis zu Folge leben derzeit in Deutschland 15,3 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT, 2007 a, S. 3). Deutschland hat sich somit zu einer multikulturellen Gesellschaft entwickelt. Diese Veränderungen in der Bevölkerungszusammensetzung haben Einfluss auf das Gesundheitssystem. Die Zahl der Migranten und Migrantinnen als Kunden im Gesundheitswesen nimmt rasch zu. In Zeiten einer zunehmenden Ökonomisierung und eines zunehmenden Konkurrenzdruckes nehmen Migranten als (potentielle) Kunden keinen unwesentlichen Platz ein. In Regionen mit einem hohen Migrantenanteil in der Bevölkerung wird sich eine interkulturelle Orientierung schon bald als zukunftssichernd erweisen. Der rasante Anstieg ist einerseits begründet durch die Verschiebung der Altersstrukturen innerhalb der Migrantenbevölkerung. Laut Prognose des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der über 60-jährigen Personen mit ausländischer Herkunft bis 2010 auf 1,3 Mio. und bis 2030 auf 2,8 Mio. anwachsen (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT, 2007 a, S. 7). Gerade ältere Ausländer weisen ein, durch jahrelange schwere und belastende Arbeitsbedingungen hervorgerufenes, erhöhtes Risikoprofil auf. Dadurch kann eine hohe Hilfs- und Pflegebedürftigkeit vorausgesagt werden. Andererseits verzeichnen in der klinischen Versorgung die Bereiche Gynäkologie / Geburtshilfe, sowie Pädiatrie einen sehr hohen Anteil an Migranten als Kunden.
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