Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Strukturelle und soziokulturelle Merkmale der Bevölkerung, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Jahren wird in den Nachrichten immer wieder die Bevölkerungsproblematik in Deutschland thematisiert. So ist inzwischen allgemein bekannt, dass durch die sinkende Kinderzahl pro Frau das Verhältnis zwischen alten und jungen Menschen immer unausgewogener wird und die Gesamtbevölkerungszahl stetig sinkt. Laut Berechnungen der United Nations Development Divisions im Jahr 2000, könnte die sinkende Bevölkerungszahl in Deutschland nur konstant gehalten werden, wenn bis 2050 eine Nettozuwanderung von 17,8 Millionen Menschen erfolgen würde. Hierbei wird jedoch bereits von einer steigenden Kinderzahl pro Frau ausgegangen. Soll das Verhältnis der über 60jährigen zu de 20-60jährigen konstant gehalten werden, dann müssten bis zum Jahr 2050 188 Millionen Ausländer nach Deutschland zuwandern. Dies würde eine Nettozuwanderung von 3,4 Millionen Menschen pro Jahr bedeuten. Obwohl dies die ungünstige demografische Situation in Deutschland bewältigen würde, ist diese Form der Zuwanderung tatsächlich unrealistisch und - aus arbeitsmarkt- und integrationspolitischer Sichtweise – auch unerwünscht. Trotzdem senkt die Migration in einem Land das Durchschnittsalter und verändert auch die Sozialstruktur, was wiederum eine entlastende Wirkung auf das Sozialsystem hat. Einwanderungen haben aber auch einen Eigenwert. So gab es seit jeher – vor allem in Europa – stetige Migrationsprozesse, die durch den Austausch von Kulturen auch die europäische Geschichte prägten. Einwanderungen bereicherten die Menschen mit unverzichtbaren Errungenschaften und Erfindungen und die unterschiedlichen Traditionen, Fertigkeiten und Eigenheiten von Einheimischen und Ausländern ergänzten und bereicherten sich gegenseitig. Zusätzlich kann Migration aber auch positive Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben. Zuwanderung vergrößert das Arbeitskräfte- und Produktionspotential. Mit einer steigenden Arbeitsproduktivität ergibt sich auch eine höhere Wettbewerbsfähigkeit. Produktionseffekte hängen dabei im Wesentlichen von der Höhe des zusätzlichen Arbeitskräfteangebots, dessen Qualifikation, Alter, der Wirkung auf Forschungs- und Innovationsaktivitäten, dem unternehmerischen Potential und der Anpassungsfähigkeit der Zuwanderer an den wirtschaftlichen Strukturwandel, ab.