Ich lese gern. Ich esse auch gern. Und ich mag Sylt. Was lag also näher, den kulinarischen Krimi „Erfolgreich tot“ von Margot Jung zu lesen?
Die Geschichte klingt spannend: Fernsehköchin Francesca wird kurzfristig als Sprecherin für ein Motivationsseminar auf Sylt gebucht. Obwohl der
Motivationscoach selbst alles andere als sympathisch ist, sagt die Fernsehköchin zu – in der Hoffnung, mit ihrer…mehrIch lese gern. Ich esse auch gern. Und ich mag Sylt. Was lag also näher, den kulinarischen Krimi „Erfolgreich tot“ von Margot Jung zu lesen?
Die Geschichte klingt spannend: Fernsehköchin Francesca wird kurzfristig als Sprecherin für ein Motivationsseminar auf Sylt gebucht. Obwohl der Motivationscoach selbst alles andere als sympathisch ist, sagt die Fernsehköchin zu – in der Hoffnung, mit ihrer neuen Liebe Arne das bevorstehende Weihnachtsfest zu verbringen, der auf Sylt wohnt. Schon sehr bald überschlagen sich die Ereignisse: Francesca wird gemeinsam mit ihrem Sohn in einem baufälligen Haus einquartiert, Arne scheint eine neue Flamme zu haben und zudem passiert noch ein Mord. Was anfangs wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich wenige Zeit später als Mord. Wer könnte der Mörder sein? In Verdacht kommen viele… doch nach einem weiteren Mordfall scheidet ein Tatverdächtiger aus und das Chaos nimmt seinen Lauf.
Meine Meinung: Ich bin etwas zweigeteilt, was dieses Buch angeht. Ich habe mir unter einem „kulinarischen Krimi“ etwas völlig Anderes vorgestellt. Bis auf das Francesca zweimal kurz den Löffel schwingt und davon noch einmal eher gewollt Chaos anrichten möchte, kam die Kulinarik eher zu kurz. Zudem kenne ich die Insel Sylt, und sie wäre mir in dem Buch sehr fad erschienen, wenn ich sie mir hätte gedanklich ausmalen müssen. Zwar kommen die Hotspots wie Sansibar, Gogärtchen und die Kupferkanne eine kleine Rolle, aber das eigentliche Inselflair geht etwas unter.
Die Charaktere waren bis auf wenige Ausnahmen durchweg (gewollt) unsympathisch. Zu Beginn fand ich die Geschichte wirklich gut, ich weiß nicht, ab wann ich das Gefühl bekommen habe, sie triftet etwas in Komödie ab. Chaos gab es reichlich, das Krimigefühl blieb irgendwann auf der Strecke und es las sich wie ein Roman mit einer Menge merkwürdiger teils klischeebehafteter Personen.
Der Schreibstil der Autorin als solcher gefiel mir soweit ganz gut, es liest sich der flüssig und ich mag ihre Wortwahl. Allerdings sollte nochmal ein Lektor über das Buch lesen! ;)
Hätte ich das Buch nicht auf Grund einer Leserunde gewonnen, hätte ich es mir auf Grund des Covers wohl nie gekauft. Es trifft so gar nicht meinen Geschmack.
Fazit: Die Protagonistin ist schlagfertig und witzig, das Buch ist gut geschrieben. Das Kulinarische und der Krimi selbst blieben meiner Meinung nach auf der Strecke, daher nur 3 Punkte.