Erfurt war im Mittelalter nicht nur eine der größten Städte des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation; sie erlitt im Unterschied zu anderen Kommunen deutlich geringere Verluste durch Kriegseinwirkungen oder Stadtentwicklung. So konnte ein großer Teil der malerischen Altstadt die Jahrhunderte überdauern und steht heute als Flächendenkmal unter Schutz. Dieses kunst- und kulturhistorische Lesebuch führt den Besucher zu den Zeugnissen und durch die Geschichten des mittelalterlichen Erfurts. In zahlreichen Objekttexten werden die Ensemble und Einzelwerke der Baukunst, Malerei und Skulptur vorgestellt und auf viele Besonderheiten der Stadt aufmerksam gemacht. Begleitende Überblickstexte vermitteln größere Zusammenhänge zur Stadtentwicklung, zur Kirchenorganisation oder zum Ringen des Mainzer Erzbistums und der Bürgerschaft um Macht und Einfluss. Besonders großen Wert legt der Kulturführer auf leicht verständliche Texte, um die aktuelle Forschung einem breiten Publikum anzubieten. Die Grundlage bilden aktuelle bauarchäologische und kunstwissenschaftliche Erkenntnisse, die zum Teil auf spektakulären Funden beruhen und beispielsweise einen unvergleichlichen Einblick in das Leben der jüdischen Bevölkerung Erfurts geben.