Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Gesellschaftwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die enorme mediale Aufmerksamkeit wird der Eindruck erweckt, dass Jugendliche im Allgemeinen immer gewalttätiger und brutaler werden. Jedoch handelt es sich dabei meist um brutale Einzeltaten, die dazu beitragen, dass Jugendliche generalisiert, kriminalisiert und als wachsende Bedrohung in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Es scheint, als würde die Gewalttätigkeit der Jugendlichen immer weiter anwachsen und sie immer rücksichtsloser werden. Doch ist Gewalt tatsächlich ein wachsendes Problem? Und woran liegt es, dass mit Gewalt meist männliche Jugendliche in Verbindung gebracht werden? Ist die Gewalthandlung derart in der Männlichkeitsvorstellung verankert, dass sie möglicherweise sogar Opfer ihrer Sozialisation sind? Durch die Fragestellung, ob die männliche Sozialisation als mögliche Erklärung für die Gewalttätigkeit männlicher Jugendlichen gesehen werden kann, soll diesen Annahmen nachgegangen werden. Zunächst werde ich den Begriff der Gewalt näher untersuchen und ihn einschränken, um im weiteren Verlauf darauf zurückgreifen zu können. Anschließend werde ich auf die männliche Sozialisation eingehen, wobei ich den Begriff der Sozialisation erklären und mich dann auf die primäre sowie sekundäre Sozialisationsphase konzentrieren werde. Die primäre Sozialisation wird anhand der familiären Situation erläutert, wobei durch den Übergang in das gesellschaftliche Leben in Form der Schule oder der Freundesgruppe, die sekundäre Sozialisation beginnt. In diesem Kapitel werde ich dann die Entwicklung der Jungen im schulischen Bereich und in der Peergroup, sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf die Männlichkeitskonstruktion und das vorherrschende Männerbild, untersuchen. Nachdem ich die verschiedenen Bereiche behandelt habe, werde ich sie auf mögliche Erklärungen für die Gewalttätigkeit der männlichen Jugendlichen hin untersuchen. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit sowie ein möglicher Ausblick zu dieser Thematik. Obwohl mir bewusst ist, dass die Medien als vierte Sozialisationsinstanz angesehen werden können, habe ich mich dazu entschlossen diese nicht ausführlich zu bearbeiten. Den Fokus lege ich auf die Familie, Schule und Peergroup als Sozialisationsinstanzen.