Ziel von Wolfgang Schamonis Studie ist es, alle heute zugänglichen in Japanisch oder klassischem Chinesisch verfassten autobiografischen Texte des 17. Jahrhunderts zu erfassen und in sorgfältigen Einzeldarstellungen vorzustellen. Dabei werden jeweils auch ausführlich kommentierte auszugsweise bzw. vollständige Übersetzungen präsentiert. Die 31 Verfasser der Texte vertreten ein breites gesellschaftliches Spektrum; es handelt sich um Krieger (Samurai), buddhistische Mönche (darunter vier aus China zugewanderte Mönche der Ôbaku-Tradition), konfuzianische Gelehrte und andere Statusgruppen. Zudem sind drei bisher weitgehend unbekannte Autorinnen vertreten. Die Analyse legt den Schwerpunkt auf die sozialen Funktionen der Texte und ihre Überlieferungsformen. Hierbei gilt das besondere Augenmerk der Zugehörigkeit der Texte zu verschiedenen Textsorten der Zeit, die jeweils verschiedene formale und inhaltliche Konventionen implizieren. Die Arbeit versucht, diese Texte auch für Nicht-Japanologen zu erschließen und in ihrer jeweils besonderen formalen und inhaltlichen Struktur verständlich zu machen. Hiermit soll einerseits Material für eine von modernen Genrevorstellungen unabhängige Literaturgeschichte Japans, andererseits Material für vergleichende Studien über vormoderne Autobiografien in Ostasien und Europa bereitgestellt werden.
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