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Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Technik der bricolage im Sinne von Levi Strauss richtet er seinen literarischen Blick auf die kleinen Dinge und Geschehen, welche die Geschichtsschreibung systematisch übersieht. Er versucht, die fehlenden Lücken der Geschichtsschreibung zu füllen und den Leser auf eine eingehende und tiefgründigere Geschichtswahrnehmung zu sensibilisieren. Seine Methode basiert auf einer Rekonstruktion der Fakten und…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Technik der bricolage im Sinne von Levi Strauss richtet er seinen literarischen Blick auf die kleinen Dinge und Geschehen, welche die Geschichtsschreibung systematisch übersieht. Er versucht, die fehlenden Lücken der Geschichtsschreibung zu füllen und den Leser auf eine eingehende und tiefgründigere Geschichtswahrnehmung zu sensibilisieren. Seine Methode basiert auf einer Rekonstruktion der Fakten und verschreibt sich somit der dokumentarischen Tradition. Um sich der vergangenen Wahrheit wieder anzunähern und ein Andenken an sie zu stiften, bedarf es jedoch einer weiteren literarischen Technik, von Sebald auch „Korsakowsches Syndrom“ genannt. Mithilfe dieser erweitert der Erinnerungskünstler die realen Fakten (und den Erinnerungsverlust) um eine phantastische Konstruktion aus Halluzinationen und Träumen, aus Erfindung und fingierter Wirklichkeit, so dass sich die Fantasie als Gefährtin des Gedächtnisses erweist. Seine Texte könnte man also auch als dokumentarisch-fiktional bezeichnen, als Kombination von Rekonstruktion und Konstruktion. Die poetische Konstruktion beinhaltet intertextuelle Referenzen, gelungene Koinzidenzen, unwillkürliche Erinnerungsschübe oder das Wiederauferstehen der Vergangenheit an durchlässigen Stätten im Sinne der Proustschen ,mémoire involontaire’.Doch wie erinnert sich Sebald und funktioniert Erinnerung in seinem Werk? Welche Erinnerungsstrukturen benutzt er, um die Vergangenheit heraufzubeschwören und beinahe greifbar zu machen, so dass die Zeitebenen ineinander übergehen und scheinbar parallel existieren? Wie nimmt er die „Buchstaben und Zeichen aus dem Setzkasten der vergessenen Dinge“, die durch verschiedene Impulse heraufbeschworenen Erinnerungsfetzen wahr und wie setzt er sie wieder zusammen? Bevor exemplarisch auf die einzelnen Erinnerungsstrukturen eingegangen wird, ist die Funktion des Sebaldschen Schreibens näher zu beleuchten: Der Erzähler ist während seiner ersten Begegnung mit Austerlitz erstaunt darüber, wie er „seine Gedanken beim Reden verfertigte, wie er sozusagen aus der Zerstreutheit heraus die ausgewogensten Sätze entwickeln konnte, und wie für ihn die erzählerische Vermittlung seiner Sachkenntnisse die schrittweise Annäherung an eine Art Metaphysik der Geschichte gewesen ist, in der das Erinnerte noch einmal lebendig wurde.“ [...]