„Ich bin schon froh, wenn mich einige Lehrer nicht demotivieren." Bei dieser Aussage meines Sohnes schrillten in mir die Alarmglocken. Ich stellte einen Vergleich an, und siehe da: Es gab kaum Unterschiede zwischen dem Unterricht der 50er- und 60er-Jahre und dem von heute. Er ist noch immer kopflastig, von einem ausgewogenen Bildungsangebot im kognitiven, kreativen, affektiven und motorischen Bereich, wie es der österreichische Lehrplan verbindlich fordert, kann keine Rede sein. Neue Lernformen werden nur widerwillig praktiziert, beurteilt wird überwiegend die Anzahl der Fehler. Sport, Musik und Kunst gelten noch immer als Nebengegenstände. In dieser „Berufsbiografie" versuche ich die Entwicklung, besser gesagt Nichtentwicklung, der Institution Schule über mehr als einem halben Jahrhundert als Schüler, Lehrer und Schulleiter aufzuzeigen und Vorschläge für anstehende Innovationen sowohl in der Unterrichtsgestaltung als auch in der Organisation des österreichischen Schulwesens zu unterbreiten.