Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 2,0, Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Erfolg kleiner und mittlerer Unternehmen ist in der Regel eng mit den persönlichen Eigenschaften des Unternehmers verknüpft. Als Persönlichkeit wirkt dieser auf Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber und andere Anspruchsgruppen ein. Er muss nicht nur sein Produkt an Kunden verkaufen, sondern seine Geschäftsidee auch Kapitalgebern vermitteln. Die geringe Unternehmensgröße stellt einen wichtigen Nachteil dar, der zu kompensieren ist: Mitarbeiter müssen anders motiviert oder speziell ausgebildet werden, individuelle Kundenwünsche und Marktnischen müssen identifiziert und bedient werden, die Kapitalbeschaffung wird durch fehlende Transparenz, fehlende Größe und erhöhtes Risiko erschwert. Der Erfolg eines mittelständischen Unternehmens hängt daher stark von den individuellen Fähigkeiten der handelnden Personen ab. Bei Familienunternehmen ist der Einfluss durch die Existenz der Unternehmerfamilie noch größer. Über mehrere Führungspositionen kann diese auf die Stakeholder einwirken, kann durch das Vermitteln von Normen und Werten eine Unternehmensphilosophie entscheidend prägen. Die so entstehende Unternehmensphilosophie wird von den Anspruchsgruppen wahrgenommen und mit einer entsprechenden Reaktion (Kauf des Produkts, höhere Leistungsbereitschaft der Belegschaft, usw.) gewürdigt. Die Fähigkeit, die Anspruchsgruppen so zu beeinflussen, ist vergleichbar mit speziellem Know-how eines Unternehmens oder einem Markenwert und muss daher als immaterieller Vermögensgegenstand aufgefasst werden. Beim Ausscheiden der Unternehmerfamilie aus dem Unternehmen ist dieser immaterielle Wert bedroht. Es ist daher erforderlich, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens sowie deren mögliche Veränderung zu erfassen, in erster Linie zum Zweck der Kaufpreisfindung. Darüber hinaus möchte der Nachfolger wissen, worauf er sich beim Kauf einlässt. Es ist eine faire Unternehmensbewertung erforderlich, die sowohl die materiellen als auch die immateriellen Vermögenswerte (und somit die tatsächliche Leistungsfähigkeit) abbildet. In der vorliegenden Arbeit soll auf der Grundlage einer ressourcenorientierten Sichtweise untersucht werden, wie der vergleichsweise hohe Anteil immateriellen Unternehmenswerts innerhalb der üblichen Bewertungsverfahren besonders berücksichtigt werden kann.