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Ernst Schumacher, einer der letzten großen Theaterkritiker seiner Generation, Brechtforscher und Hochschullehrer aus Leidenschaft, verstarb im Sommer 2012 im Alter von neunzig Jahren. Das Buch versammelt seine späten Tagebücher (1992 - 2011); es sind unbekannte Texte aus zwei Jahrzehnten, die ein kulturhistorisches Dokument ersten Ranges darstellen: als Bilanzgeschichte des Realsozialismus der DDR, aber auch des sehr persönlichen Erfahrungsgrundes deutsch/deutscher Nachkriegsgeschichte in der Zeit des Kalten Krieges; als ein Lesebuch über das Theater seiner Zeit, über die Liebe seines Lebens…mehr

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  • Größe: 1.3MB
Produktbeschreibung
Ernst Schumacher, einer der letzten großen Theaterkritiker seiner Generation, Brechtforscher und Hochschullehrer aus Leidenschaft, verstarb im Sommer 2012 im Alter von neunzig Jahren. Das Buch versammelt seine späten Tagebücher (1992 - 2011); es sind unbekannte Texte aus zwei Jahrzehnten, die ein kulturhistorisches Dokument ersten Ranges darstellen: als Bilanzgeschichte des Realsozialismus der DDR, aber auch des sehr persönlichen Erfahrungsgrundes deutsch/deutscher Nachkriegsgeschichte in der Zeit des Kalten Krieges; als ein Lesebuch über das Theater seiner Zeit, über die Liebe seines Lebens zu Renate, seiner Frau, - und zu seinem so tragisch früh verstorbenen Sohn Raoul. Zu entdecken fernerhin wunderbare Porträts bedeutender Zeitgenossen, berührende Heimaterinnerungen an die Familie und seine eigene Herkunft aus Bayern. Kurz: Zu besichtigen ist das Bild eines bis zum Ende seines Lebens engagierten, großzügigen Menschen.

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Autorenporträt
Ernst Schumacher wurde am 12. September 1921 in Urspring (Oberbayern) geboren und besuchte das humanistische Gymnasium in Kempten (Allgäu). Von 1940-43 leistete er Kriegsdienst und begann nach schwerer Verwundung an der Ostfront ein Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Universität München. Von 1946 - 49 war er als Publizist tätig, u.a. als Redaktionsmitglied der linkskatholischen Jugendzeitung "Ende und Anfang" in Augsburg. ü1953 wurde Ernst Schumacher an der Universität Leipzig zum Thema "Die dramatischen Versuche Bertolt Brechts 1918-1933" bei Hans Mayer, Ernst Bloch und Ernst Engelberg promoviert. Bertolt Brecht hatte er 1949 in Berlin persönlich kennen gelernt. Ernst Schumacher war seit 1949 Mitglied der KPD und Korrespondent des Deutschlandsenders der DDR. Aufgrund einer Strafanzeige wegen "nachrichtendienstlicher Agententätigkeit" saß er im März 1953 in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim. Seit 1954 war er politischer Publizist, Literatur- und Theaterkritiker für die "Deutsche Woche", bevor er 1962 in die DDR übersiedelte; hier war er seit 1964 Theaterkritiker der "Berliner Zeitung". 1965 habilitierte er an der Philosophischen Fakultät der Karl-Marx-Universität Leipzig zum Thema "Drama und Geschichte. Bertolt Brechts 'Leben des Galilei' und andere Stücke". Von 1969 bis 1986 war Ernst Schumacher Leiter des Lehrstuhls Theorie der darstellenden Künste am Institut für Theaterwissenschaft der Humboldt-Universität Berlin. Von 1972-91 war er Ordentliches Mitglied der Sektion Darstellende Kunst der Akademie der Künste der DDR. Ernst Schumacher, der mit seiner Frau Renate in Schwerin (Landkreis Dahme-Spreewald) ansässig war, starb am 7. Juni 2012.