Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Regensburg (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Georg Büchner wurde 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Sein Vater war Militärarzt unter Napoleon und begeisterter Napoleonanhänger. Georg Büchner begann dann1831, nach einer Kindheit, die von einer liebenden Mutter und einem frankophilien, atheistischen Vater geprägt und in der er schon früh unterrichtet wurde und auch Zugang zur Bibliothek seines Vaters hatte, in Straßburg sein Medizinstudium. Diese Liebe zur Medizin sollte dann auch später auf seine Werke großen Einfluss nehmen, insofern, dass sowohl Woyzeck als auch Lenz Fallstudien über psychisch Kranke darstellen, die auf dem Hintergrund der Anamnese, also unter Betrachtung der Umstände in der Kindheit mit Auswirkung auf den späteren Krankheitsverlauf, genauer beleuchtet werden. Durch sein Studium in Frankreich gewann Büchner auch einen tiefen Einblick in den Fortschritt der Französischen Revolution, was wiederum großen Einfluss auf sein späteres Werk Danton´s Tod hatte. Literaturgeschichtlich lässt sich Georg Büchner wohl in den literarischen Vormärz einordnen, obwohl er keinerlei Verbindungen mit der damals existierenden Gruppe, das sogenannte Junge Deutschland. Die Mitglieder dieser Gruppe zeichneten sich durch die übereinstimmende Auffassung aus, einen absolutistischen Staat und die dogmatische Kirche abzulehnen. Wenn man Georg Büchners Lebenslauf betrachtet, läge aufgrund seiner Flucht aus Hessen 1834 nach der Veröffentlichung des Hessischen Landboten, einer radikal – sozialistischen Flugschrift, die Vermutung nahe, dass Büchner ebenfalls zum Jungen Deutschland zählte. Diese Annahme ist jedoch falsch, da Büchner keinerlei Kontakte zu dieser Gruppe unterhielt. Er war jedoch nicht weniger kritisch oder radikal in seinen Schriften und Werken. Durch das Verwenden von dialektaler Sprache mit derbem und unsittlichen Vokabular in seinen Werken, stieß er bei vielen seiner Zeitgenossen auf Ablehnung und Unverständnis. Doch gerade die Einführung dieser Neuerungen zeichnen Büchners Dramen aus. Trotz des Fehlens von Hochsprache ist es Büchner möglich derart präzise Charaktere, wie z. B. in Lenz und in Woyzeck, in denen psychisch gestörte Personen die Hauptfiguren darstellen, zu zeichnen. Im folgenden soll nun Georg Büchners Literaturauffassung und sein damit einhergehendes Verständnis von Ästhetik genauer erörtert werden.