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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Regensburg (Philosophische Fakultät 4), Veranstaltung: Heimat und Identität im deutschen Roman der Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: „[W]er das literarische >Produkt wird auch den Prozeß kennen müssen, in dem es zustande gekommen ist“, so Walter Schönau und Joachim Pfeiffer, Verfasser der „Einführung in die psychoanalytische Literaturwissenschaft“. Laut ihrer Theorie scheiden sich die kreativen von den unkreativen Menschen keineswegs durch Zufall, und die „freie…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Regensburg (Philosophische Fakultät 4), Veranstaltung: Heimat und Identität im deutschen Roman der Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: „[W]er das literarische >Produkt< verstehen will, wird auch den Prozeß kennen müssen, in dem es zustande gekommen ist“, so Walter Schönau und Joachim Pfeiffer, Verfasser der „Einführung in die psychoanalytische Literaturwissenschaft“. Laut ihrer Theorie scheiden sich die kreativen von den unkreativen Menschen keineswegs durch Zufall, und die „freie Verfügung über die Schaffenskraft“ ist nicht „auf Willensanstrengung alleine“ zurückzuführen. Vielmehr sei die Wurzel der Kreativität – einfach und dem in dieser Arbeit zur Verfügung stehenden Rahmen angemessen ausgedrückt - in der frühkindlichen Entwicklungsstufe zu lokalisieren, in der symbiotischen Phase, in der der Säugling sich und seine Mutter noch als ein einziges untrennbares Wesen wahrnimmt. Zerbricht diese ursprüngliche Annahme des Kindes an der Realität, so kann es zur Sublimation kommen: Das Kind entwickelt „die Fähigkeit, das ursprüngliche Triebziel mit einem anderen, kulturell höher gewerteten zu vertauschen“, sprich: Es sucht sich Ersatzobjekte für die Mutter(brust), beispielsweise Bettzipfel oder Spielzeug, ist sich jedoch dessen bewusst, dass es sich dabei nur um einen Behelf handelt. Diese Verknüpfung der Kreativität mit der frühkindlichen Phase weist durchaus Parallelen zu anderen in der Psychoanalyse gängigen Theorien auf, die bei der Rezeption eines Textes – gerade, wenn es sich um autobiographisches Material handelt – von großem Interesse sein können. Auf eine dieser Theorien soll im Folgenden genauer eingegangen werden, um den zu untersuchenden Primärtext "Der Ackermann aus Kärnten" von Josef Winkler im Hinblick auf bestimmte Aspekte der Trieblehre zu untersuchen. Dabei soll besonders auf das Spannungsfeld von Eros und Thanatos auf dem Schauplatz des "Ackermannes" - dem Dorf Kamering in Kärnten - und insbesondere in der Familie des Protagonisten eingegangen werden. Die Theorie, dass die Mutter des Protagonisten den Lebenstrieb und der Vater den Todestrieb verkörpern und der Sohn somit im von diesen beiden Polen aufgespannten Feld erwachsen wird, soll anhand signifikanten Textpassagen und psychoanalytischen Überlegungen belegt werden. Desweiteren soll auf die Frage eingegangen werden, inwieweit der "Ackermann aus Kärnten" als Selbsttherapie Winklers in Form eines stark autobiographischen Romanes aufzufassen ist.