Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Sprach- und Literaturwisschenschaften), Veranstaltung: Einführungsseminar II: Die schwarze Romantik, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema der Erotik, die Frauen ausstrahlen, ist natürlich nicht nur in der Neuromantik und im Jugendstil, den Ewers vertritt, von großer Wichtigkeit. Besonders wird die Erotik erst durch die Faszination, der sich das lyrische Ich nicht entziehen kann. Doch die Frau wird hier nicht als Objekt der Begierde angesehen, sondern verkörpert erstmals einen anderen Typ Frau – den der „femme fatale“, die durch ihre Trieb-haftigkeit charakterisiert wird. Sie agiert als Täterin und das literarische Ich – der Mann – befindet sich in der Opferrolle. In Hanns Heinz Ewers Novelle „Die Spinne“ wird die femme fatale mit den symptomatischen Merkmalen eines weiblichen Vampirs und den finsteren Absichten der Arachne – einer Spinne – verknüpft. Das Oberthema des Seminars, in Rahmen dessen diese Hausarbeit entstanden ist, ist die Schwarze Romantik. Die Epoche der Romantik begann etwa 1795 und endete in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dem-nach gehört die Novelle „Die Spinne“, die erstmals 1907 in einer Beilage des Berliner Tagblattes erschien, nicht in diesen Zeitraum.1 Die Schwarze Romantik spannt jedoch den Bogen über einen weitaus größeren Zeitraum, da die Vertreter eine gewisse Weltanschauung ver-treten, die die Literaten zum Ende des 19. Jahrhunderts wieder auf-nahmen. So entstand die Strömung der Neuromantik. Die Themen und Motive der Romantik wurden übernommen und ihrer Zeit angepasst.2 Die Werke Hanns Heinz Ewers sind in eine Unterkategorie der Neu-romantik einzuordnen – der literarische Jugendstil.3 Bereits in der Romantik hatten die Künstler Angst vor dem Fortschritt der Industri-alisierung und davor, dass sie sich Normen unterwerfen sollten und das Irrationale und Wahnsinnige keinen Platz mehr in dieser geordneten Welt haben soll. 1 Lindemann: Zwischen Eros und Thanatos, S. 55. 2 Schweikle (Hg.): Metzler Literatur Lexikon, S. 326. 3 Sennewald: Hanns Heinz Ewers, S. 28ff.