Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Lyrik des Barock, Sprache: Deutsch, Abstract: Zum Ende des 17. Jahrhunderts verlor die barocke Lyrik in Deutschland an Einheitlichkeit und spaltete sich im Wesentlichen in zwei Gegenbewegungen auf. Eine dieser Tendenzen trug manieristische Züge nach dem Vorbild barocker und manieristischer Literatur aus Italien und Spanien, die andere strebte eine Rückkehr zu einem klassizistischen Mittelmaß und eine sprachliche Angleichung an die Prosa an, wobei hierbei der Französische Klassizismus als Ideal diente. Lediglich die Rhetorik blieb als anerkannte Grundlage der Poesie beständig. Die Weiterentwicklung der zu Beginn des Jahrhunderts erneuerten deutschen Vers- und Dichtungssprache war vor allem für die manieristische Literatur von großer Bedeutung. Unter anderem trugen die Werke August Buchners und Philipp von Zesens, welche die Opitzsche Dichtungsreform um eine Legitimation des Daktylus, systematische Erfassungen von Versformen und Eindeutschungen antiker Verse durch Mischformen der Betonung erweiterten, zu einer neuen deutschen Dichtungssprache bei. Deren Biegsamkeit und Metaphernreichtum näherte sich dem Italienischen an und schuf so neue Ausdrucksmöglichkeiten.
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