Fachbuch aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden sollen zunächst Deixis und Anaphorik als zwei verschiedene Arten der Referenz voneinander unterschieden werden. Nach einer kurzen Darstellung der verschiedenen Erscheinungsformen von Anaphern wird sich die Ausarbeitung dann mit den oben genannten Problemfeldern beschäftigen, ausgehend von den Untersuchungen durch Hauenschild (1991) und Schreiber (2013). Zunächst wird die Interpretation der Beziehung von Anaphern und Antezedenten untersucht, speziell durch die Modellierung anhand eines Beispielsatzes; im Folgenden wird der anaphorische Gebrauch von Pronominaladverbien in der Übersetzung näher betrachtet. Aus diesen Fokalpunkten wird deutlich, dass die Übersetzung von anaphorischen Ausdrücken zentral für die Kohärenz der gesamten Übersetzung ist, da Kohärenz in Texten zu einem großen Teil durch Anaphern hergestellt wird; ihre Variabilität und mögliche Ambiguität kann jedoch zu Übersetzungsproblemen führen. Anaphern sind das wichtigste Mittel, um „satzübergreifend referenzielle Kontinuität“ herzustellen, weshalb sie in nahezu jeder Sprache ein Grundbestandteil alltäglichen Sprachgebrauchs sind. Diese Arbeit beschäftigt sich daher im Folgenden mit den Problemen, die sich in der Übersetzung anaphorischer Ausdrücke ergeben können, bedingt durch die unterschiedlichen Strukturen und Inventare der jeweiligen Sprachen. Grundsätzlich lassen sich zwei größere Problembereiche unterscheiden: Einerseits müssen Anaphern vor dem Prozess des Übersetzens zunächst interpretiert werden, d.h. ihre Mehrdeutigkeit im Bezug auf verschiedene mögliche Antezedenten muss zunächst gelöst werden. Nur so kann eine inhaltlich korrekte Übersetzung gewährleistet werden. Andererseits kann es bei der Übersetzung anaphorischer Konstruktionen zu Problemen kommen, wenn die anaphorisch gebrauchte Wortart in der Zielsprache selten oder gar nicht vertreten ist.