Die britische Psychologin, Autorin und Fernsehmoderatorin Claudia Hammond hat sich in ihrem Sachbuch "Erst denken, dann zahlen" mit der Psychologie des Geldes auseinandergesetzt. Genauer, sie ist der Wirkung des Geldes auf den Menschen auf den Grund gegangen. Und was sie herausgefunden hat, ist
schon erstaunlich. Die Redewendung "Geld regiert die Welt" hat gar nicht so unrecht. Denn schon im…mehrDie britische Psychologin, Autorin und Fernsehmoderatorin Claudia Hammond hat sich in ihrem Sachbuch "Erst denken, dann zahlen" mit der Psychologie des Geldes auseinandergesetzt. Genauer, sie ist der Wirkung des Geldes auf den Menschen auf den Grund gegangen. Und was sie herausgefunden hat, ist schon erstaunlich. Die Redewendung "Geld regiert die Welt" hat gar nicht so unrecht. Denn schon im Kindesalter beginnt die Fixierung auf das Zahlungsmittel Geld. Durch Taschengeld bzw. Geld für gute Noten werden Anreize geschaffen, die ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis erzeugen. Die Erwachsenen könnten sich der fatalen Wirkung des Geldes auch nicht entziehen, meint Hammond. So führe beispielsweise ein Vermögensvergleich, auch unter noch so guten Freunden, zwangsläufig zu Neidattacken. Zudem seien Menschen beim Zahlen mit Kredit- oder EC-Karte freigiebiger bzw. unbedarfter, handeln sich sogar Schulden ein, wovon bei einer Barzahlung nicht auszugehen ist. Darüber hinaus ist Geld auch eine Art "Existenzdroge", weil die Angst vor sozialem Abstieg groß ist. Infolge wird sich vornehmlich über Geld bzw. Kapital definiert - ganz nach dem Motto: "Wer hat, der hat." Auch die Anfälligkeit für vermeintliche Schnäppchen bleibt nicht unausgesprochen. Insgesamt führt die Autorin 265 psychologische Studien (hauptsächlich an Studenten, aber auch an Tieren an) an, die es wert sind, gelesen zu werden. Denn diese zeigen wie verführbar jeder Einzelne in Bezug auf Geld heutzutage doch ist. Ich fand Hammonds Ausführungen und Fallbeispiele höchstgradig interessant, da alle ausnahmslos aus dem Alltagsleben stammten und daher für jeden Leser leicht nachvollziehbar gewesen sind; was auch an der objektiven wie pointierten Sprache lag. Die positiven wie negativen Aspekte des Geldes wurden umfangreich erörtert, so dass man einiges für das eigene Leben mitnehmen konnte. Darüber hinaus zeigt das Sachbuch, dass Geld allein im Leben keineswegs langfristig glücklich macht.
FAZIT
Ein interessantes und aufschlussreiches Sachbuch, das für den eigenen Umgang mit Geld sensibilisiert und sich dabei noch gut lesen lässt.