Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Individuen seien in Anwesenheit von anderen durchgehend damit beschäftigt, ein bestimmtes Bild von sich zu vermitteln. Sie seien der Situationsdynamik von Interaktionen unterworfen und würden bewusst oder unbewusst durchgehend damit beschäftigt sein, Situationsnormen zu entsprechen und die Handlungen anderer zu deuten und auf diese zu reagieren (Ringel 2017). Doch Individuen würden sich vor anderen in einem stärkeren Maße als sonst darum bemühen, die offiziell anerkannten Werte der Gesellschaft zu verkörpern (Goffman 1988). Das impliziert, dass es auch Raum-Zeit-Kontinuen gibt, in denen Individuen sich nicht so stark an anerkannten Werten der Gesellschaft orientieren. Goffman entwickelte innerhalb seiner Interaktionstheorie ein Modell, welches sich mit genau dieser Thematik beschäftigt. Sein Modell bestehend aus „Vorderbühne“ und „Hinterbühne“ wird das Thema dieser Ausarbeitung werden. Dazu wird zuerst im Sinne Goffmans Interaktionstheorie erklärt, wie und wieso Individuen ein Bild von sich produzieren und wieso sie dazu tendieren ihre Darstellungen räumlich zu trennen. Daran anknüpfend wird das „Vorder- und Hinterbühnen-Modell“ erklärt und kurz auf seine Aktualität überprüft. Im Anschluss daran wird anhand eines Beispiels, die Vorder- und Hinterbühnen-Thematik erläutert. Es wird erklärt werden, wie „Lagerarbeiter“ gemeinsam und im Einzelnen, eine normorientierte Darstellung für ihre „Vorgesetzten“ konstruieren und zu welchen Inkonsistenzen es kommt. Die Beobachtungen aus dem Beispiel stützen sich dabei auf persönliche Beobachtungen, welche in einem Zentrallager von einer Kette von Schuhfachgeschäften, produziert wurden. Abschließend folgt eine kurze Zusammenfassung.