(0)
Bei der "Götterleuchten"-Trilogie handelt es sich um ein Spin-off zur "Dämonentochter"-Pentalogie, und ich muss gleich zu Beginn zugeben, dass ich das nicht wusste. Auf der Rückseite des Buches, den Klappentexten und auch im Vorwort wird nicht darauf hingewiesen, was vermutlich daran liegt,
dass die Reihen in zwei verschiedenen Verlagen erscheinen bzw. erschienen sind. Auch durch die Namen…mehr(0)
Bei der "Götterleuchten"-Trilogie handelt es sich um ein Spin-off zur "Dämonentochter"-Pentalogie, und ich muss gleich zu Beginn zugeben, dass ich das nicht wusste. Auf der Rückseite des Buches, den Klappentexten und auch im Vorwort wird nicht darauf hingewiesen, was vermutlich daran liegt, dass die Reihen in zwei verschiedenen Verlagen erscheinen bzw. erschienen sind. Auch durch die Namen habe ich leider keinen Zusammenhang feststellen können, da ich von Jennifer L. Armentrout bisher nur die "Obsidian"-Reihe gelesen hatte und somit kein Vorwissen besaß. Grundsätzlich würde ich nicht sagen, dass ich dadurch benachteiligt war, aber mein Eindruck ist eindeutig, dass "Erwachen des Lichts" doch eher für Fans geschrieben worden ist, die unbedingt wissen wollen, wie es mit Seth & Co nach "Dämonentochter - Verzaubertes Schicksal" weitergeht. Anscheinend mussten dort gegen Ende einige Figuren hart einstecken und jetzt sollen sie ihr Happy-End in dieser Reihe finden.
"Normale Leser" werden dementsprechend gründlich gespoilert, denn die Ereignisse der Hauptreihe werden ausführlichst geschildert und Figuren, die eigentlich kein einziges Mal in Erscheinung treten, von hinten bis vorne charakterisiert. Und das schlimmste daran: Diese Passagen habe ich tatsächlich genossen, denn sie waren im Gegensatz zum ganzen Rest des Buches immerhin etwas informativ. Ansonsten passiert nämlich gar nichts! Josie erfährt von ihrem Beschützer Seth, dass sie eine Halbgöttin ist, wird zur mythologischen Akademie gebracht, dort ein wenig trainiert und tritt dann gegen einen feindlichen Titanen an. Und das klingt sogar noch spannender als es in Wirklichkeit ist, denn die zwei Actionszenen - falls man sie denn überhaupt als solche bezeichnen darf - sind kurz, unspektakulär und kaum ausgearbeitet. Ganz am Rande möchte ich auch erwähnen, dass in der ersten Hälfte von "Percy Jackson - Diebe im Olymp" zu 100% dasselbe passiert.
So sehr ich mir auch gewünscht hätte, dass die Charaktere dieses Mango wieder gut machen können, es war leider nicht so. Ganz im Gegenteil: Seth und Josie haben mich noch viel mehr gestört als die fehlende Handlung, obwohl sie auf den ersten Blick wie das Paar aus "Obsidian - Schattendunkel" wirken. Wo Daemon witzig und charmant war, ist Seth geschmacklos und pervers, wo Katy selbstbewusst und mutig war, ist Josie oberflächlich und blass.
Aber als ob Seth und Josie mich nicht schon so genug genervt hätten, ist ihre Beziehung rein körperlich und somit für den Leser absolut nicht nachvollziehbar. Und übrigens: Die Autorin scheut sich überhaupt nicht, Küsse und Bett-Szenen zu beschreiben. Tatsächlich habe ich noch kein anderes Jugendbuch gelesen, in dem sie so detailliert beschrieben wurden. Seth erzählt gefühlt alle fünf Minuten von seiner heftigen Erektion und himmelt Josies rosige Brustwarzen an - kein Wunder also, dass ich das Gefühl hatte, die Geschichte kommt überhaupt nicht voran.
Fazit:
Kaum Handlung, klischeebehaftete Hauptprotagonisten und Sexszenen am laufenden Band - mit so wenig Worten kann man "Erwachen des Lichts" beschreiben. Zwischenzeitlich war ich dermaßen enttäuscht, dass ich das Buch am liebsten gegen die Wand geworfen hätte, und ich im Endeffekt fast vier Wochen für 430 Seiten gebraucht habe. Entweder wurde die "Lux"-Reihe in Wahrheit von einer ganz andere Autorin geschrieben oder sie würde mir mit meiner mittlerweile dreijährigen Leseerfahrung auch nicht mehr so gefallen, wie sie es früher getan hat.
1,5 Sterne gibt's trotzdem für die einigermaßen actionreichen letzten 100 Seiten und dafür, dass ich als Nichtkennerin der "Dämonentochter"-Pentalogie wohl eigentlich nicht der Zielgruppe des Buches angehöre.