Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: "-", Universität Leipzig (Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Maurice Halbwachs, französischer Soziologe und Philosoph, hat entscheidend zur Ausarbeitung des kollektiven Gedächtnisses beigetragen und vorangestellt, was seit den 90er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wieder im Mittelpunkt, besonders der kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung, steht: Die Frage nach dem kollektiven Gedächtnis, dessen zentrale Gesichtspunkte und die Vorraussetzungen zur Ausbildung eines solchen Erinnerungsvermögens. Halbwachs hat seine Theorie des La memoire collective (1950) im Zuge der medialen Neuerungen und Krisen der 1920er und 1930er Jahre begründet. Nun ist es nicht verwunderlich, dass in den 1990er Jahren, maßgebend ist die Erfindung des Computers und die Digitalisierung der vorhandenen Medien, erneut ein Bedürfnis zur Thematisierung des kollektiven Gedächtnisses hervorbricht. Jan Assmann, Ägyptologe und Kulturwissenschaftler, beschreibt in seiner Studie Das kulturelle Gedächtnis (1992): " Seit einigen Jahren erleben wir die Virulenz des Themas Gedächtnis und Erinnerung. Vor ungefähr 10 Jahren hat es begonnen, [...] das wir eine Epochenschwelle überschreiten [und mit den neuen elektronischen Medien externer Speicherung (und damit: des künstlichen Gedächtnisses) eine kulturelle Revolution erfahren]." 2 Film spielt als hier beschriebenes elektronisches Medium eine bedeutende Rolle. Hier möchte ich ansetzen und an einem ausgewählten Beispiel untersuchen inwieweit sich filmisch inszenierte Erinnerungen auf die Theorien des kollektiven Gedächtnisses beziehen lassen. Hierzu werde ich die Studien zum kollektiven Gedächtnis von Maurice Halbwachs und Jan Assmann als Grundlage nutzen. Als Beispiel habe ich den 2006 erschienenen Film 10 Kanus, 150 Speere und 3 Frauen ausgewählt. Beginnend mit einer Erläuterung der jeweiligen Theorien wird im zweiten Teil eine Zusammenfassung folgen, wo sich die Frage anschließen wird, ob Film als Medium hier eine Schnittstelle zwischen individuellem und kollektivem Gedächtnis bilden kann. Diese Fragestellung werde ich im dritten Teil an meinem Beispiel erarbeiten. Abschließend werde ich betrachten ob filmisch inszenierte Erinnerungen überhaupt auf Theorien des Gedächtnisses anwendbar sind. 10 Kanus, 150 Speere und 3 Frauen erzählt die Geschichte eines Stammesmitgliedes der Aborigines. Abgesehen von meinen Fragestellungen, möchte ich die Erzählung innerhalb des Filmes untersuchen, betrachten inwieweit der Film über die gesprochene Ebene hinaus erzählt [...]
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