Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Titel dieser Arbeit ist bewusst als vermeintliches Under-Statement abgefasst. Im Kontext der Diskussion um Narrative als Eckpunkte der Identitätsfindung wäre dieser Titel wohl am gemäßigten Ende eines Maßstabs abzulesen, dessen Gegenpol möglicherweise mit der Wendung „The narrative is us, our identities“ zu markieren ist. Kategorisierung ist aber nicht das Ziel dieser Abhandlung. Wo viele Ansätze aus einer psychologischen oder psychoanalytischen Richtung zu kommen scheinen, die sich dann mit Thesen aus der Erzählforschung paaren mögen, soll in diesem Rahmen ein Vorschlag gemacht werden, der, grob gesagt, einige Analogien zu unterbreiten versucht, die Narratologisches mit Verhaltensforschung und Anthropologie verbinden. Dazu wird es einiger grundlegender Punkte bedürfen. Natürlich muss das Begriffsfeld Erzählen bzw. Erzählung und Narrativ eingegrenzt werden. Darauf folgt eine Darstellung des menschlichen Heranwachsens mit Verweis auf kulturelles Lernen und dessen Wurzeln. Neben Autoren aus der deutschsprachigen philosophischen Anthropologie werden die Erkenntnisse Michael Tomasellos maßgeblich sein um die andere Seite der Prämissen zu bilden. Der Transfer muss so der größte und maßgebliche Teil werden, in dem sich die Beantwortung der These vollkommen entfalten soll, das Erzählen als dem Menschen einzigartig zu definieren. Wie erwähnt ist die Blickrichtung hierbei analog zu einer Anthropologie, die das Heranwachsen des Menschen mit der Genese eines Kulturbewußtseins gleichstellt. Sich anschließende Ideen kreisen, um einen kurzen Blick nach vorn zu werfen, um die Frage nach Identität durch Erzählen – als erstes Beispiel tauchte ja bereits das obige Zitat von Oliver Sacks auf. Auch an dieser Stelle gilt der Entwurf einer Analogie, die das frühkindliche Heranwachsen mit narrativer Selbstfindung zu korrelieren versucht.