Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ritterlehren aus dem Mittelalter sind ein breit gefächertes Themengebiet, das in der Wissenschaft durch zahlreiche Autoren wie Fleckenstein oder Ehrismann diskutiert und bearbeitet wird. Die meisten Veröffentlichungen beinhalten ein einheitliches Bild über den Ritter, sein Umfeld, sein Leben in Liebe und Kampf und in besonderer Weise die Erziehung, die eine wichtige Rolle spielt. Durch sie erlernt der Knappe, wie sich ein Ritter zu verhalten hat – ein Thema, welchem viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Es gibt zahlreiche Arbeiten wie beispielsweise jene von Otfried Ehrismann, die sich gänzlich dieser Thematik verschreiben. Das einleitende Zitat deutet auf die Wichtigkeit hin, die den Ritterlehren im Mittelalter zukam: Denn nicht durch die Geburt, sondern durch Erziehung erlangte ein Knappe die Ritterehre. Der vorliegenden, wissenschaftlichen Arbeit liegt der Parzival von Wolfram von Eschenbach zugrunde. Dieses Werk ist ein außerordentliches Beispiel dafür, wie sich aus einem tumbe[n] man (Wolfram: Parzival 161/17) einer der besten Ritter seiner Zeit entwickelte. Indem Parzival vom Ritter Gurnemanz in die Ritterlehren eingeführt wird, erlernt er höfisches und ritterlich korrektes Verhalten. Die Forschungsfrage, welcher ich nachfolgend nachgehen möchte, lautet, inwieweit sich sowohl die Erziehung, als auch die Ausbildung eines Ritters im Mittelalter von jener unterscheidet, die im Parzival dargestellt wird. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich ausmachen?