Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,0, Universität Bremen (Fachbereich Erziehungswissenschaften / Erwachsenenbildung), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung (§1631, Absatz 2 BGB vom Juli 2000) ist wieder einmal eine Diskussion über Erziehung und über Kriterien zur Förderung der kindlichen Entwicklung ins Rollen gekommen und hält bis heute an. Mängel und Hilfsbedarfe werden dabei aufgedeckt, die scheinbar vorher so nicht wahrgenommen wurden. Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass der Wandel der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in der modernen Gesellschaft es Eltern zunehmend erschwert ihren Erziehungsauftrag zu erfüllen und dass die bisherigen Maßnahmen der Elternbildung und Familienbildung an die veränderten Bedürfnisse von Eltern angepasst werden sollten. Auf den Ruf von Eltern nach Hilfe und Unterstützung wird von vielen Seiten reagiert und ihr Bedürfnis nach Orientierung und die Frage, welche Erziehung heute die »richtige« sei, wird mit einer unüberschaubaren Palette unterschiedlichster Ratgeber beantwortet. Zeitschriften befassen sich mit Erziehung, Elternkurse mit unterschiedlichen Konzepten und Zielen werden angeboten und Internetforen laden zum anonymen Austausch über Erziehungsprobleme ein. Auch das Fernsehen erkennt den wachsenden Informationsbedarf und reagiert mit entsprechenden Angeboten. Dass es vielen Eltern schwer fällt, angesichts der Vielzahl von Angeboten einen Überblick zu gewinnen und die »Spreu vom Weizen« zu trennen, ist nicht verwunderlich. Mit der vorliegenden Arbeit sollen die Bedingungen ausgelotet werden, unter denen Familien heute leben und der Bedarf der Eltern an Unterstützung in Form von Familienbildung (bzw. Elternbildung) ermittelt werden. Am Maßstab aktuell geltender Kriterien einer Entwicklungsfördernden Erziehung wird im Anschluss die TV Erziehungsshow »Die Super Nanny« des Fernsehsenders RTL auf ihre Auswirkungen hin untersucht. Im Mittelpunkt des Interesses soll dabei die Frage stehen, ob die Sendung, die seit 2004 mit hohen Einschaltquoten für Aufsehen sorgt, die elterlichen Erziehungskompetenzen stärkt und eine wirksame Unterstützung für Eltern bedeutet oder ob sie, wie dies von zahlreichen Kritikern angemahnt wird, einer autoritären und restriktiven Erziehung Vorschub leistet und die Würde der Familien und insbesondere die Würde der Kinder mit Füßen tritt.