Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Grundkurs Dreiecksbeziehungen von Gellert bis Fontane, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Gellert ist ein Autor, der so widersprüchlich ist wie das Jahrhundert, in dem er gelebt und gewirkt hat: "[E]r ist denkfreudiger Aufklärer und rührender Herzensapostel, er ist Transzendentalist und Pietist, er wirkt gütig und demütig, ist aber auch eitel, kritisch und voll ironischer Anspielungen"1. In der hier vorliegenden Arbeit soll aufgezeigt werden, welches Idealbild der vernünftigen Liebe Gellert in seinem Roman "Das Leben der schwedischen Gräfin von G***" entwirft und wie er es an seine Leserinnen weitergibt. Denn im wesentlichen waren die Frauen das von Gellert angesprochene Publikum. Um dies aufzuzeigen, werde ich im ersten Teil der Arbeit darauf eingehen, wie das Gellertsche Liebesideal aussieht und welche Voraussetzungen die Frau dafür erfüllen muß, um dann im weiteren Verlauf der Arbeit darauf einzugehen, inwieweit Gellert dieses Konzept in seiner Figur der schwedischen Gräfin umgesetzt hat. Dabei ist zu bedenken, daß Gellerts Roman als ein Werk des "Überganges" zu betrachten ist, der, indem er die Grundprobleme seiner Epoche thematisiert, das Lebensgefühl des aufstrebenden Bürgertums widerspiegelt: Liebe, Verstand und die beginnende Loslösung der Frau aus ihrer "verordneten Unmündigkeit"2 spielen eine immer größere Rolle im Leben der Menschen, aber die alten Werte der barocken Zeit sind noch in den Köpfen lebendig. Um diese Problematik zu verdeutlichen, stellt Gellert seinem Liebesideal weitere Liebeskonzepte gegenüber, die ich im letzten Teil der Arbeit genauer untersuchen werde. -------- 1 Spaethling, Robert H.: Gellerts "Leben der schwedischen Gräfin von G.",in: Fisher, John Hurt (Hrsg.): Publications of the Modern Language Association of America, Menasha 1966, S. 230. 2 Maier, Hans- Joachim : Zwischen Bestimmung und Autonomie, Erziehung, Bildung und Liebe im Frauenroman des 18. Jahrhunderts, Hildesheim u.a. 2001, S. 14.
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