Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: Leistungsschein, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Grundannahmen psychoanalytischer Pädagogik und Beratung, Sprache: Deutsch, Abstract: Erziehungsprobleme scheinen ein modernes Alltagsphänomen unserer Gesellschaft zu sein, denn es bedarf mehr denn je der Klärung von Fragen wie „Was kann ich tun, wenn ich mit meinem Kind nicht mehr zurecht komme?“ oder „Wie kann man die Schwierigkeiten verstehen, mit den Eltern ebenso wie ihre Kinder tagtäglich zu kämpfen haben?“. Nicht nur in der Fachwelt wird über diese Themen debattiert, auch die Medien schüren Unsicherheiten und propagieren Erziehungshilfen à la „Stille Treppe“, sodass sich Erziehende häufig überfordert fühlen (müssen). Der Wiener Psychoanalytiker Wilfried Datler (* 1957) greift in seinem Aufsatz „Erziehungsberatung und die Annahme eines dynamischen Unbewußten. Über zentrale Charakteristika psychoanalytisch-pädagogischer Erziehungsberatung“ eben jene Erziehungsschwierigkeiten auf und hat fünf zentrale Merkmale zusammengestellt, welche für ein Verständnis von psychoanalytischer Beratung von großer Bedeutung sind. Er plädiert dafür, dass der Einfluss unbewusster Prozesse für die Erschließung von Eltern-Kind-Problemen keineswegs außer Acht gelassen werden darf bzw. Erziehungsprobleme von einem psychoanalytischen Standpunkt aus betrachtet werden sollten. Zunächst werden in dieser Ausarbeitung Grundzüge allgemeinen Beratungshandelns dargestellt, um einen ersten Überblick bzw. Einstieg in das Thema zu ermöglichen. Im Anschluss daran werde ich konkret auf die psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberatung eingehen und deren historischen Wurzeln sowie rechtliche Grundlagen beleuchten. Datlers Auflistung der wichtigsten Charakteristika gibt Auskunft über die Aufgabenstellung und das Verständnis psychoanalytischer Beratung und zeigt wie wichtig die Annahme eines dynamischen Unbewussten für die Beratungspraxis ist.