Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Familienerziehung, Note: 1, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: HS Soziale Welt von Schülern, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Erziehungsstilforschung ist ein Teilgebiet der Sozialisationsforschung. Der Begriff des Erziehungsstils selb st stellt ein sehr globales Konzept dar und ist in der Forschung nicht unumstritten. Erziehungsstile können allgemein definiert werden als „ein Bündel verschiedener stabiler Merkmale, die sich aus den Verhaltenweisen und erziehungsbezogenen Einstellungen von Eltern gegenüber ihrer Kinder ergeben“. Die Erziehungsstilforschung untersucht Eigenarten elterlicher Erziehungspraktiken und -einstellungen und befasst sich dabei vor allem mit den Zusammenhängen zwischen den unterschiedlichen Erziehungsstilen und den Auswirkungen auf die kindliche Persönlichkeit. Dabei werden Merkmale wie Selbstkonzept, Moralentwicklung, Aggression, soziale Kompetenz, Attributionsmuster, Übernahme von Verantwortung etc. untersucht. Die Forschung geht von der Annahme aus, dass „Eltern in ihrem erziehungsbezogenen Erleben und Verhalten allgemein und stabil zu beschreiben sind“, dass sie sich darin systematisch unterscheiden, und dass mit diesen Variablen die kindliche Entwicklung vorhergesagt werden kann.Erziehungsstile seien, wie Damon betont, so „wechselhaft wie die Mode“. Was noch vor zehn Jahren als guter Erziehungsstil gesehen wurde, wird heute oftmals abgelehnt. Der Blick auf die unterschiedlichen Erziehungsstile in der Kinderrechtsbewegung der 70er Jahre und innerhalb der Gegenreaktion in den 80ern zeigt, dass das, was noch vor zehn Jahren als guter Erziehungsstil gesehen wurde, wenige Jahre später, oftmals abgelehnt würde. Heute, so Damon weiter, existieren in der westlichen Gesellschaft verschiedene Erziehungsstile nebeneinander. Die moderne Erziehungsstilforschung fußt auf Erkenntnissen, die relativ weit zurückliegen. Als Begründer der Erziehungsstilforschung werden die Untersuchungen von Lewin in den späten 1930er Jahren und von Baldwin in den 40er Jahren gesehen. Baldwins Untersuchungsmethoden, zusammen mit Kalhorn und Breese (1945) und Champney (1941) in den sog. Fels-Studien als „Fels Behavior Scales“ bekannt geworden, die Analyse von Eltern- Kind-Interaktionen mittels erziehungsbezogener Fragebögen und langfristiger Beobachtungen, ist bis in die Gegenwart die häufigste Herangehensweise an den Forschungsgegenstand geblieben.