Beatles-Literatur gibt es wie Sand am Meer - und nun noch ein weiteres Buch über die Fab Four. Ja unbedingt, denn mit George Martin kommt hier ein Mann zu Wort, der wie kaum ein anderer so engen Kontakt zu den vier Liverpoolern hatte. Er war gewissermaßen der Vater ihres Sounds und verschaffte ihnen
den ersten Plattenvertrag. Häufig wurde er als der „fünfte Beatles“ bezeichnet, denn er war nicht…mehrBeatles-Literatur gibt es wie Sand am Meer - und nun noch ein weiteres Buch über die Fab Four. Ja unbedingt, denn mit George Martin kommt hier ein Mann zu Wort, der wie kaum ein anderer so engen Kontakt zu den vier Liverpoolern hatte. Er war gewissermaßen der Vater ihres Sounds und verschaffte ihnen den ersten Plattenvertrag. Häufig wurde er als der „fünfte Beatles“ bezeichnet, denn er war nicht nur der Entdecker und Produzent der legendären Band sondern wurde auch ihr Arrangeur und Ideengeber.
Seine Erinnerungen hatte George Martin bereits 1979 in dem Buch „All You Need Is Ears“ niedergeschrieben, damals mit der Unterstützung des Journalisten Jeremy Hornsby. Nun ist dieses Buch in einer sachkundigen Übersetzung im Hannibal Verlag erschienen. Bei seinen Erinnerungen, aufgeteilt in 15 Kapitel, beschränkt sich Martin aber nicht allein auf die Beatles-Jahre, sondern schildert auch seine 1950er Jahre, als er zu Parlophone kam, der späteren Plattenfirma der Beatles.
Im Mittelpunkt steht aber die Zusammenarbeit mit den vier jungen Musikern. So erinnert sich Martin noch genau daran, wie er im April 1962 einen Anruf erhielt mit der Bitte, sich ein Demotape anzuhören. Die Aufnahme war absolut kein Knaller, doch Martin erkannte eine ungewöhnliche Qualität des Klangbildes.
Die 336 Seiten sind gespickt mit zahlreichen Episoden und Anekdoten, die interessante Details der Zusammenarbeit beleuchten. Da erfährt der Leser, wie der schwierige Durchbruch 1964 gelang, wie sich die Arbeit in den Tonstudios gestaltete, welche Plattenverträge ausgehandelt wurde, welche Marotten die einzelnen Bandmitglieder hatten und wie es nach der Trennung der Beatles in den 1970er Jahren weiterging. Daneben gibt Martin auch seine persönlichen Ansichten und Gefühle zur Musik preis, wobei er seine Gedanken zu Komposition und Orchestrierung darlegt. Auch die technische Entwicklung der Tonaufzeichnung wird immer wieder erläutert.
Martin erzählt in einem unterhaltsamen Ton, der die Lektüre nicht nur für Beatles-Kenner zu einem Vergnügen macht. Einige Schwarz-Weiß-Abbildungen (u.a. persönliche Fotos) lockern den Text auf. Ein ausführliches Register (Songs, Alben, Bands, Filme und Personen) erleichtert außerdem das gezielte Nachschlagen.