Die Erinnerung an Erlebtes und Durchlebtes in mehr als siebzig Jahren zeigen das "Auf und Ab" einer österreichischen Biografie, wie sie nicht typischer, aber auch nicht individueller sein könnte. Dieses Spannungsfeld wird ermöglicht, da Helmut Leitner sich in seinen Memoiren der radikalen Subjektivität und Introspektion verpflichtet. Er berichtet, wie er die Dinge damals sah. Die Metapher des Maikäfers steht am Beginn und zieht sich fast wie ein roter Faden durch das Buch. Sie steht für die Veränderung des Lebens, aber auch für den Verlust und das Abschiednehmen. Die stärksten Passagen sind Leitners Naturbeschreibungen. Zudem verfügt er über einen sehr österreichischen Humor, der immer seltener wird. Helmut Leitner legt mit ,,Es gibt keine Maikäfer mehr" eine österreichische Biografie vor, die nicht nur dem Begriff ,,Heimat" nachspürt, sondern auch eine wunderbare Dokumentation des Alltags in der Zeit zwischen dem zweiten Weltkrieg und dem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist.
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