Text für Vorschau zu: „Dunkle Flüsse“ Peter Nathschläger: „Nachdem David Schneider nach seiner Odyssee quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika nach Hause und zu seinen Eltern gefunden hat, (Dunkle Flüsse) dachte ich mir: Bleib noch eine Weile. Hier ist es schön. Hier ist ein guter Platz zum Leben. Da, die Berge, die klaren Seen, die Wälder … und die Kleinstadt Helena. Eine idyllisch gelegene Stadt an den Ausläufern der blauen Berge - eine Stadt, wie geschaffen für Geschichten. Man braucht nur ein wenig spazieren zu gehen, dachte ich mir. Ein bißchen herumgehen und die Augen offenhalten. Und tatsächlich! Da ist eine weitere Geschichte. Eine für die Stadt unrühmliche Geschichte, die im Jahr 1983 zwei verliebte Jugendliche entzweite. Ein Junge wurde von seinen Eltern verstoßen und aus der Stadt getrieben. Eigentlich schon fast ein Drama, wenn nicht doch hin und wieder die Zeit Wunden heilen würde. Denn manchmal genügt es, dass einer, der einst verstoßen wurde, nach Jahren zurückkehrt, um seine Angelegenheiten zu ordnen. Manchmal genügt es, wenn man die richtigen Leute mit Renovierungsarbeiten des Elternhauses beauftragt. Und manchmal genügt es, wenn einige Leute fest davon überzeugt sind, UFOs über Montana gesehen zu haben. Lichter über Helena. Ich war an dem See, den David Schneider seinem Freund Mark Fletcher gezeigt hatte (Mark singt). Ich sah ein paar Halbwüchsigen an einer Busstation vor einem Kiesparkplatz. Ich hatte den Waldrand des Nationalparks im Rücken, die Frühlingssonne war wunderbar, und ich wartete auf den Linienbus, um nach Helena zurück zu kommen. Da sah ich einen Mann Ende Dreißig in einem offenen Wagen vorbeifahren. Braungebrannt, mit einem Ausdruck von Trauer und Wut im Gesicht. Mit ihm sollte die Geschichte beginnen. Wißt Ihr was? Es ist gut, daß ich hier geblieben bin. Denn manchmal geschehen Wunder: Unrecht wird gesühnt, und die Liebe findet ihren Weg. Und am Ende wird alles und jedes gut. Alles wird gut.“