Gelacht und gedacht, erzählt und erzogen wurde in jiddischer Sprache seit dem Hochmittelalter. Auf den letzten Blättern gelehrter Bücher finden wir Rezepte, Zaubersprüche und Gebete. Gereimte Epen kursierten in Abschriften zum geselligen Vortrag. Ein Konvolut von 1382 aus Kairo bezeugt, dass Juden mit deutscher Literatur bestens vertraut waren und sie witzig adaptierten.
Aus Geldnot begannen findige Unternehmer im frühen 16. Jahrhundert in Krakau, Augsburg und Venedig mit dem Druck jiddischer Bücher. Jetzt hatten auch Frauen und ungelehrte Männer Zugang zur Bibel und den Religionsvorschriften. Deutsche Reformatoren sahen in jiddischen Bibeln eine Gelegenheit zur Judenmission. Doch die Verbreitung jiddischer Bücher schürte nicht die Feuer des Aufbruchs, sondern stärkte den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Sie machte die Frauen unabhängiger und selbstbewusster, denn sie kannten nun die Gesetze. Und an langen Sabbatnachmittagen lasen sie von den Abenteuern jüdischer Helden.
Susanne Klingenstein erzählt erstmals die spannende Geschichte der frühen jiddischen Literatur: Wer jiddische Literatur liebt, kann nun ihre Anfänge kennenlernen.
Aus Geldnot begannen findige Unternehmer im frühen 16. Jahrhundert in Krakau, Augsburg und Venedig mit dem Druck jiddischer Bücher. Jetzt hatten auch Frauen und ungelehrte Männer Zugang zur Bibel und den Religionsvorschriften. Deutsche Reformatoren sahen in jiddischen Bibeln eine Gelegenheit zur Judenmission. Doch die Verbreitung jiddischer Bücher schürte nicht die Feuer des Aufbruchs, sondern stärkte den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Sie machte die Frauen unabhängiger und selbstbewusster, denn sie kannten nun die Gesetze. Und an langen Sabbatnachmittagen lasen sie von den Abenteuern jüdischer Helden.
Susanne Klingenstein erzählt erstmals die spannende Geschichte der frühen jiddischen Literatur: Wer jiddische Literatur liebt, kann nun ihre Anfänge kennenlernen.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Martin Oehlen geht mit der Literaturwissenschaftlerin Susanne Klingenstein auf Entdeckungsreise zu den Wurzeln des Jiddischen im 9. Jahrhundert, zu Rabbi Schlomo Jizachki, den Kölner Schiefertafeln und vielem mehr. Auch wer des Jiddischen nicht mächtig ist, meint Oehlen, kann von diesem Buch profitieren, da die Autorin erkenntnissatt und gut strukturiert erzählt. Personen wie Autoren, Leser und Verleger kommen laut Oehlen ebenso vor wie die großen Themen der jiddischen Literatur. Spannende Lektüre, verspricht der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Im ersten Band ihrer Kulturgeschichte konzentriert sich Klingenstein ausdrücklich nicht auf die Textexegese, auch wenn diese vorkommt, sondern widmet sich den großen inhaltlichen Linien und den handelnden Personen. ... Von alledem erzählt sie anschaulich und flüssig ...« Martin Oehlen Frankfurter Rundschau 20230330