Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Ratgeber - Schule, Bildung, Pädagogik, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: „Unterricht verläuft systematisch und geplant, d. h. in methodisch strukturierter Weise, durch die ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll.“ (Rabenstein 2010, S. 25). Diese Zielerreichung ist einer Kontrolle unterzogen, welche sich zum Beispiel in Form einer mit Ziffernoten bewerteten Leistungskontrolle der Schülerinnen und Schüler (SuS) niederschlägt. Jene Notenvergabe soll neben anderen zu erfüllenden Kriterien vor allem objektiv verlaufen. Dennoch wird sie im Unterricht immer wieder „verhandelt“. Dabei wird die jeweilige Note für die einzelnen SuS subjektiv bedeutsam „gemacht“. Die Erklärungen sollen die erteilte Note zu der Person, die sie erhält, in Verhältnis setzen (Vgl. Zaborowski et al. 2012, S. 172). Eine Zwei ist eben keinesfalls nur eine Zwei, sondern etwa für eine Schülerin oder einen Schüler eine ganz tolle Leistung, während sie für eine/n andere/n eine kleine Enttäuschung darstellt. Zaborowski zufolge kommt die schulische Praxis gar nicht umhin, Noten zu relativieren, und damit zu subjektivieren, sonst könne sie einigen SuS niemals Erfolge vermitteln und andere aufgrund permanenten Erfolges kaum noch motivieren (ebd.). Letztlich ist diese Subjektivierung von Zensuren auch notwendig, um diese als objektive Konstruktionen zu stabilisieren und so ihre Legitimität zu sichern (ebd.). Subjektivierung stellt jedoch nur eine mögliche Strategie dar, die jeweilige Note zu legitimieren. Im Schulalltag finden sich zahlreiche weitere Strategien, um Noten und nicht zuletzt die Notenvergabe selbst für legitim zu erklären. Aus der Distanz betrachtet, scheint diesen Legitimierungsversuchen eine gewisse Eigenlogik innezuwohnen.