Abgründiger Krimi um ein namenloses Dorf am Rande der Eifel, in dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint
In diesem historischen und ziemlich abgründigen Kriminalroman schickt uns der Autor Herbert Pelzer in ein namenloses Dorf am Rande der Eifel und lässt uns hautnah am Verfall der
Dorfgemeinschaft teilhaben. Der Titel des Buches ist dabei eine deutliche Untertreibung, denn die…mehrAbgründiger Krimi um ein namenloses Dorf am Rande der Eifel, in dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint
In diesem historischen und ziemlich abgründigen Kriminalroman schickt uns der Autor Herbert Pelzer in ein namenloses Dorf am Rande der Eifel und lässt uns hautnah am Verfall der Dorfgemeinschaft teilhaben. Der Titel des Buches ist dabei eine deutliche Untertreibung, denn die Liste der Toten ist am Ende schon ziemlich lang.
Im Jahr 1955 herrscht in dem Dorf eine seltsame Mischung aus Niedergeschlagenheit durch den verlorenen Krieg bzw. seinen Folgen und Vorfreude auf den kommenden Wirtschaftsaufschwung, der sich so langsam am Horizont abzeichnet. In dieser Stimmung setzt das Verschwinden der jungen Ursula eine unheilvolle Entwicklung in Gang, die tiefe Risse in der eigentlich verschworenen Dorfgemeinschaft erzeugt und dabei so manche Lebenslüge offenbart. Am Ende zeigt sich, das hier nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Und das vor allem nichts wieder so sein wird, wie es einmal war.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und facettenreiche Geschichte voran und treibt den Verfall der Dorfgemeinschaft gnadenlos und konsequent voran. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der Focus liegt dabei eindeutig auf den Dorfbewohnern, der im Klappentext erwähnte Kommissar Kaul taucht erst auf den letzten knapp 100 Seiten des Buches auf und bleibt eigentlich bis zum Schluss eher eine Nebenfigur, auch wenn er am Ende den Fall löst. So sprengt das Buch auch immer wieder die Grenzen des Kriminalromans und stellt darüber hinaus ein rundherum gelungenes und gut recherchiertes Sittengemälde der damaligen Zeit dar.
Wer auf historische und atmosphärisch dichte Kriminalromane steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mich konnte das Buch auf jeden Fall auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.