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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Institut für mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Der schwarze Tod und die Krise im späten Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auseinandersetzungen der Geschichtsschreibung mit dem Thema Jan Hus und mit der so genannten „Hussitenbewegung“ sind vielfältig. Geändert hat sich in der neusten Forschung der Blickwinkel auf Jan Hus und die Bewertung seiner Zeit. Die vorliegende Arbeit lehnt sich dabei sehr stark an…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Institut für mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Der schwarze Tod und die Krise im späten Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auseinandersetzungen der Geschichtsschreibung mit dem Thema Jan Hus und mit der so genannten „Hussitenbewegung“ sind vielfältig. Geändert hat sich in der neusten Forschung der Blickwinkel auf Jan Hus und die Bewertung seiner Zeit. Die vorliegende Arbeit lehnt sich dabei sehr stark an die Fragestellung der neusten Forschung zum Thema „Hussiten“ an und untersucht, welchen Einfluss Reformbewegung, Eschatologie und Chiliasmus auf die wichtigsten Personen und Bewegungen der „Hussitischen Revolution“ ausübten. Im weiteren Verlauf wird zusätzlich der Versuch unternommen, die Breitenwirkung des Reformwerks zu untersuchen. Die Beschäftigung mit Jan Hus kann sehr grob in drei Grundkategorien eingeordnet werden. Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Jan Hus von der tschechischen Geschichtsschreibung wieder entdeckt. Auf der Suche nach einer nationalen Identität dienten Hus und die „Hussiten“ als Beispiele für eine ursprüngliche tschechische Geschichte. Darin begründet sich die erste Forschungstendenz, nämlich die der nationalen Konkurrenz zwischen Deutschen und Tschechen auf der Suche nach unterschiedlichen Traditionen.1 In der Gegenbewegung versuchten deutsche Historiker die Person und das Werk des Jan Hus zu zerreden und seinen Status als „historische Persönlichkeit“ anzuzweifeln.2 Erst Ferdinand Seibt, dem kenntnisreichsten Hussitenforscher (West-)Deutschlands, gelang es ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, diese Nationalismen zu entkräften.3 In der zweiten großen Forschungsdebatte ging es um die marxistische oder nichtmarxistische Auslegung der „Hussitischen Revolution“. Zentral hierbei sind die unterschiedliche Gewichtung der Träger der Revolution, der Revolutionsbegriff an sich und die Einordnung in eine europäische Komponente einer frühen Reformation oder einer früh-marxistischen Revolution. Auf Seiten der tschechisch-marxistischen Historiker sei hier das Werk Robert Kalivodas erwähnt.4 Er beschreibt die „Hussitische Revolution“ aus einem soziologisch-philosophischen Blickwinkel. Nach Kalivoda ist der „Hussitismus“ das Konzept einer antifeudalen Revolution, die allerdings in einer bürgerlichen Revolution endet und daher nicht als Revolution im marxistischen Sinn zu bewerten ist.5 Ernst Werner, der führende Historiker der Hussitenforschung in der DDR, bewertet die „hussitische Ideologie“ - anders als Kalivoda - als frühes Modell einer kommunistischen Bewegung [...]