Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 1,0, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Die mediale Landschaft unterliegt einem stetigen Wandel. Jedes neue Leitmedium beeinflusst die Nutzungsgewohnheiten der Konsumenten. Während die vergangenen Jahrzehnte von Radio und Fernsehen dominiert wurden, ist mit dem Internet eine zusätzliche mediale Großmacht auf dem Spielfeld erschienen. Wie genau sich die neuen Rezeptionsmöglichkeiten des Internets auf die Konsumgewohnheiten der Menschen auswirken, ist bislang ungenügend erforscht. Dabei besteht hier ein großer Handlungsbedarf, um sowohl Chancen als auch Gefahren dieser neuen Entwicklung eruieren zu können. Das Internet bringt eine neue Dimension der Verfügbarkeit medialer Inhalte mit sich. Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals, wie sich dieses Phänomen auf die Gruppe der ‘Serienjunkies’ und auf deren eskapistische Tendenzen auswirkt. Die neue Omnipräsenz diverser TV-Formate wird besonders an der Distributionsform der Online Streams deutlich. Daher beschränkt sich das Forschungsfeld auf Konsumenten, die ihre Serien auf diese Weise beziehen. Als theoretisches Fundament der Arbeit dienen neben der Fachliteratur zum Thema Eskapismus auch Werke des Uses – and – Gratifications – Ansatzes. In der Arbeit wird zudem untersucht, inwiefern es sich bei exzessivem Eskapismus um eine Sucht handeln könnte. Hierbei orientiere ich mich an den Diagnosekriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zusätzlich habe ich ein Experteninterview durchgeführt. Die Einschätzungen des Mediensuchtexperten Detlef Scholz sind praxisnah und berücksichtigen zudem die Einflüsse des Internets auf das Verhalten der Probanden. Ebenfalls wird das Format der TV-Serie definiert und die Funktionsweise von Online Streams erörtert. Aufgrund der aktuellen Relevanz folgt ein Überblick über die rechtliche Beurteilung von Streaming-Seiten. Die Methodik für die Befragung der Probanden ist der qualitativen Sozialforschung zuzuordnen. Die Auswertung erfolgt durch eine Kombination aus der sozialwissenschaftlich-hermeneutischen Paraphrase und der Typologischen Analyse. Mit Hilfe dieses ‘maßgeschneiderten’ Verfahrens können die Forschungshypothesen zum eskapistischen Serienkonsum adäquat überprüft werden.